Chronik/Steiermark

Drexler: "Erstplatzierter - und wenn es um ein Nasenspitzerl ist"

Der Zähler läuft: Sechs Wochen und fünf Tage sind es noch bis zu den Landtagswahlen in der Steiermark, dem nach EU-Wahlen, Nationalratswahlen und Vorarlberger Landtagswahlen letzten Wahlgang dieses Jahres.

Der Wahlkampf in der Steiermark hat jedoch einiges an Nebengeräuschen, speziell für die ÖVP: Das Ergebnis der Nationalratswahlen versetzte auch der steirischen Volkspartei einen gewaltigen Dämpfer, die letzten Wochen vor dem Wahlen am 24. November passieren unter dem Getöse von Koalitionsverhandlungen im Bund und in Graz regiert eine links ausgerichtete Koalition aus KPÖ, Grünen  und SPÖ, seit die ÖVP bei den Gemeinderatswahlen 2021 den ersten Platz verlor.

Doch gerade Graz ist das wichtigste Reservoir für Parteien auf Stimmenfang, ein Viertel der Wählerinnen und Wähler ist hier zu Hause.

Die Bedeutung von Graz strichen auch Landeshauptmann Christopher Drexler und Stadtrat Kurt Hohensinner am Dienstag hervor. "Graz ist für mich ein Hoffnungsgebiet, weil es die mobilste Wählerschaft hat", überlegte Drexler.

Wo die SPÖ Erste wurde

Das wurde bei den Nationalratswahlen wieder einmal deutlich: Während im Bund wie im Land Steiermark die FPÖ auf den ersten Platz rutschte, landete in der Landeshauptstadt die SPÖ an erster Stelle, wenn auch nur hauchdünn und verwies ÖVP und FPÖ auf die Plätze 2 und 3.

Entsprechend stark umworben wird das mobile, wechselhafte Wählerpotenzial in diesem Wahlkreis. "Wer keine blaue Mehrheit will, den bitte ich diesmal, uns die Stimme zu geben. Oder auch nur zu leihen", betont Drexler.

Der Gegner auf Landesebene ist klar definiert -  die FPÖ unter Mario Kunasek. "Das wird ein haarscharfes Duell. Mein Ziel ist es, als Erstplatzierter durchs Ziel zu gehen. Und wenn es nur um das berühmte Nasenspitzerl ist."

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ÖVP-Stadtparteiobmann Hohensinner hofft indes, dass die Wählerinnen und Wähler "keine Experimente mit politischen Rändern eingehen" und meint damit die im Rathaus starken Kommunisten mit Bürgermeisterin Elke Kahr an deren Spitze.

Auf Stadtebene heißt der Kontrahent der Schwarzen schon seit der Wahlniederlage bei den Gemeinderatswahlen im September  2021 KPÖ, Hohensinner sieht das auch für die Landtagswahlen nicht anders: "In Graz sehen wir ja täglich, was passiert, wenn eine Regierung nicht ans Morgen denkt. Wir haben eine Bürgermeisterin, die keinen Plan hat und ihre Klientel bedient."