Chronik/Salzburg

Salzburg: Tourismuschefin überrascht Politik mit ihrem Rückzug

Im Jahr 2022 hat Christine Schönhuber die Geschäftsführung der Stadt Salzburg Tourismus GesmbH (TSG) übernommen. Ende des Jahres ist schon wieder Schluss. Denn sie hat am Montag in der Generalversammlung unter dem Punkt "Allfälliges" für einen Knalleffekt gesorgt.

Und damit die Salzburger Politik überrascht. Denn sie hat verkündet, dass sie sich mit Ende des Jahres "aus privaten Gründen" aus der Funktion der Geschäftsführung der städtischen Tourismusgesellschaft zurückziehen werde.

Laut Noch-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) wurde die Nachfolge umgehend eingeleitet. „Wir waren mit der Arbeit von Frau Schönhuber sehr zufrieden. Sie hat unter anderem die Überarbeitung der Qualitätstourismus-Strategie für die Stadt Salzburg vorangetrieben“, so Preuner. 

Schönhuber selbst hatte mehrfach kritisiert, dass in Salzburg eine echte Strategie für Qualitätstourismus fehle. Preuner hatte deshalb noch im Februar im KURIER-Interview weniger freundliche Worte in Richtung Schönhuber gefunden, weil er mit dem Status quo im Tourismus am Ende seiner Amtszeit sehr zufrieden sei.

"Im Vorjahr habe ich der neuen Geschäftsführerin erklärt, dass sie sich das Leitbild zuerst einmal durchlesen soll. Dort steht nämlich sehr viel über Qualitätstourismus drinnen. Wir haben die Betten begrenzt, dass es keine großen Hotels mehr gibt. Wir haben mit dem Land das Airbnb geregelt, wir haben Leerstandsabgaben und mit einem Slot-System die Anzahl der Reisebusse um 50 Prozent reduziert", ließ Preuner Schönhuber wissen.

Dennoch wünschte Preuner "der erfahrenen Touristikerin für ihren weiteren Lebensweg alles Gute", wie die Stadt in einer Aussendung wissen ließ.

Christine Schönhuber hatte mit 1. Oktober 2022 den Posten von Bert Brugger übernommen, der davor 22 Jahre lang für das Tourismusmarketing der Stadt Salzburg verantwortlich zeichnete. Zum Portfolio der TSG gehören weiters Salzburg Congress, Paracelsusbad und Kurhaus. Die neue Geschäftsführung wird so rasch wie möglich ausgeschrieben.

Laut Salzburger Nachrichten solll die gebürtige Deutsche schon einen neuen Job in der Tourismusbranche in ihrem Heimatland in Aussicht haben. Sollte die Stadt vor Jahresende die Nachfolge regeln wollen, würde sie sich schon früher zurückziehen, sagte Schönhuber in der Sitzung.