Hunderte Bankschließfächer geplündert: Drei Litauer verurteilt
Drei Männer aus Litauen, die österreichweit Hunderte Bankfließfächer aufgebrochen und geplündert haben sollen, sind am Dienstag bei einem Prozess in Salzburg zu unbedingten Freiheitsstrafen von viereinhalb Jahren, drei Jahren und eineinhalb Jahren verurteilt worden.
Die Angeklagten waren großteils nicht geständig. Der Gesamtschaden der 14 Coups im Zeitraum 2020 bis 2023 lag bei rund 545.000 Euro.
Die Urteile wegen gewerbsmäßig schweren Diebstahls und Einbruchdiebstahls sind laut einer Sprecherin des Landesgerichts Salzburg bereits rechtskräftig. Die Tatorte befanden sich in Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg.
Bargeld, Gold- und Silberbarren
Gestohlen wurde aus den Sparbuchschließfächern in Bankfoyers meist Bargeld, Gold- und Silberbarren sowie Schmuck. Der Gesamtwert der Beute beträgt rund 380.000 Euro, der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 165.000 Euro.
Die Beschuldigten im Alter von 43 bis 52 Jahren saßen nach ihrer Festnahme in Salzburg in Untersuchungshaft. Einer der Angeklagten erklärte vor dem Schöffensenat, dass die Schließfächer mit einem Schraubenzieher leicht zu öffnen gewesen wären. An den Ermittlungen waren mehrere europäische Länder beteiligt.
Dabei stellte sich heraus, dass die Täter arbeitsteilig und sehr professionell vorgegangen seien. Die Tatorte wurden teilweise mehrere Monate vor den Einbruchsdiebstählen ausgekundschaftet. Verwendet wurden Mietfahrzeuge verschiedener Anbieter.
Ein 43-jähriger Angeklagter wurde am 12. November 2023 in Gewahrsam genommen. Er war den Beamten bereits zuvor aufgefallen und wurde vor seiner Ausreise nach Tschechien gestellt. Im Fahrzeug des Mannes wurden in einem Hohlraum 64.500 Euro in bar sowie Schmuck entdeckt und sichergestellt. Zwei Komplizen im Alter von 45 und 52 Jahren waren zur selben Zeit in Richtung Wien unterwegs.
Duo festgenommen
Das Duo wurde ebenfalls festgenommen. 20.600 Euro in bar, Tatwerkzeug und weitere Beweismittel wurden bei ihnen gefunden. Geld und Gegenstände stammten von Einbruchsdiebstählen, die in der Nacht auf den 2. sowie auf den 8. November 2023 in der Steiermark verübt worden waren.
Alle Beschuldigten sind im Ausland einschlägig vorbestraft. Nach einem 45-jährigen, flüchtigen Landsmann wird offenbar noch mittels europäischen Haftbefehles gefahndet.