Zu teuer: Aufsichtsrat bläst Neubau der Salzburger Bus-Remise ab
Von Matthias Nagl
Eine Verdoppelung der Kosten innerhalb von gut eineinhalb Jahren war dann doch zu viel. Der Neubau der Obus-Remise der Salzburg AG auf einem Gelände direkt am Autobahnknoten Salzburg-Mitte ist vorerst abgeblasen. Das beschloss der Aufsichtsrat des mehrheitlich im Besitz von Land und Stadt stehenden Unternehmens am Dienstag einstimmig.
Bei der Vorstellung des Projekts im Jänner 2018 war von Kosten in der Höhe von 45 Millionen Euro die Rede. Nun lag die Kostenschätzung für die abgespeckte Variante ohne Büroturm bereits bei 88 Millionen Euro. Inklusive Büroturm mit 32.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche hätte das Projekt gar mit 140 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Das war zuviel für den von der Landes- und Stadtpolitik dominierten Aufsichtsrat.
Minimalvariante kommt
„Aktuell sind einige Entwicklungen massiv im Laufen“, sagte Bürgermeister Harald Preuner. Die mittelfristige Zukunft des Obus’ sei unklar, Stichwort Wasserstofftechnologie, Stichwort Batteriebetrieb. „Eine so große Investition wäre da nicht sehr sinnvoll“, meinte Preuner. Das Gremium entschied sich stattdessen für die Minimalvariante. Eine Instandhaltung der bestehenden Remise an der Alpenstraße im Süden der Stadt für die kommenden zehn Jahre. Das schlägt mit 6,5 Millionen Euro zu Buche.
Die Entscheidung hat auch Folgen auf dem Wohnungsmarkt. Neben dem geplanten Neubau gab es Pläne für Wohnungen, ebenso wie am dann verwaisten aktuellen Standort in der Alpenstraße. Beide Wohnbauprojekte stehen nun in den Sternen. „Das wäre erst mittelfristig zu nutzen gewesen. Wohnungspolitisch ist das nicht das große Thema“, sagte Preuner.Matthias Nagl