Wien: Impfstraßen für Kleinkinder möglich
Wenn es die entsprechende Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA für einen Corona-Impfstoff für Kleinkinder von sechs Monaten bis fünf Jahren gibt, sind auch in Wien Impfstraßen für diese Altersgruppe denkbar. Das sagte der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), Mario Dujakovic, am Freitag der APA. Er reagierte damit auf einen Bericht der Kronen Zeitung, wonach die Stadt bereits Impfstraßen für Kleinkinder unter fünf Jahre plane.
"So weit sind wir noch nicht", sagte Dujakovic. Er erläuterte, dass dafür die Zulassung durch die EMA Voraussetzung ist, die nach Informationen der APA offenbar kurz bevorsteht. In der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen hatte die Stadt Wien bereits nach der US-Zulassung Kindern dieser Altersgruppe in den Impfstraßen die Schutzimpfung verabreicht. Ähnlich sei auch nun nach der EMA-Zulassung denkbar, eine Impfstraße einzurichten und Kinderärzte einzuladen, hier tätig zu werden.
Laut Krone vom Freitag wäre die Nachfrage enorm. Nach Wiens geltender Quarantäneverordnung sind ungeimpfte Kinder bei engem Kontakt mit einem Corona-Infizierten als K1 einzustufen und müssen für zehn Tage in Quarantäne (mit Freitestmöglichkeit nach fünf Tagen). Das stellt für berufstätige Eltern eine Herausforderung dar.
Hacker selbst ist optimistisch, dass der Impfstoff für Kinder unter fünf auch in Europa bald zugelassen wird. "Ich finde das gescheit und notwendig", wurde der Gesundheitsstadtrat zitiert.
Bisher haben in Wien 13.741 Kleinkinder im Alter von null bis fünf eine Corona-Impfung erhalten, die Daten dazu stammen aus dem E-Impfpass mit Stand 30. Juni 2022. Dabei handelt es sich um Off-Label-Impfungen von Kinderärzten, wie Norbert Schnurrer, Sprecher von Hacker, mitteilte. 5.008 dieser Impfungen wurden Kindern zwischen null und vier verabreicht. Da in Wien laut Statistik Austria 96.085 Kinder dieser Altersgruppe leben, betrage der Anteil geimpfter Kinder in diesem Alter 5,2 Prozent.