Chronik/Österreich

Saharahitze ist im Anmarsch

28 Grad im Schatten. Kaum pendelt sich das Thermometer bei der 30-Grad-Marke ein, scheiden sich die Geister: Sommerfans treffen auf Hitze-Leider, Sonnenanbeter auf Schattenlieger. Und dann gibt es natürlich die Eis-Liebhaber. Dieses Wochenende trifft man sie alle.

Am Samstag gab der Sommer eine erste Kostprobe: Am Nachmittag trübte in den meisten Teilen Österreichs kein Wölkchen den Himmel. Nur im Bergland zogen Quellwolken durch, die vereinzelt für Gewitter sorgten. Heute beginnt der Tag sonnig. Die Temperaturen klettern bis auf 29 Grad. Am Nachmittag ziehen jedoch Quellwolken durch. Diese können für Regenschauer und Gewitter im ganzen Land sorgen.

36 Grad im Osten

Dann aber legt der Sommer so richtig los. Ab Montag steigen die Temperaturen, am Mittwoch erreichen sie bis zu 36 Grad. Damit wird es bei uns sogar heißer als auf der Iberischen Halbinsel sein. Auch im Balkanraum und in Osteuropa sorgt die aktuelle Südströmung aus Afrika für ungewöhnliche Hitzewerte. „Temperaturrekorde sind dabei nicht ausgeschlossen“, weiss Florian Pfurtscheller vom Wetterdienst Ubimet.

Im Westen Österreichs, vor allem im Bergland, ist ab Mittwoch mit Wärmegewittern zu rechnen, die teils heftig ausfallen können.

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Während der große Ansturm auf die Bäder in Wien am Samstag noch ausblieb, stürmten viele die Eisdielen. Frucht- oder Milcheis? Diese Frage stellt sich auch in der Hernalser Hauptstraße. In der Gelateria Arnoldo teilen sich die Gäste in konservative und probier-freudige Eisesser. „Hast du schon unser neues Rhabarber-Eis probiert“, fragt Besitzer Fausto Arnoldo einen jungen Stammgast und hält ihm einen Plastiklöffel und einen Eis-Bottich hin. Rhabarber trifft dann aber doch nicht jedermanns Geschmack: Trotz Mut zu Neuem bleiben Schokolade, Vanille und Haselnuss die beliebtesten Eissorten. Zubereitet wird das Eis von Chef Fausto höchstpersönlich. Und das geht schneller, als man denkt: In nicht einmal 20 Minuten zaubert er aus frischen Früchten leckeres Eis.

Wie viel von der kalten Köstlichkeit er täglich zubereitet, kann Fausto Arnoldo nicht sagen: „Ich habe immer wieder angefangen zu zählen, aber wenn viel zu tun ist, habe ich dafür keine Zeit.“ Viel zu tun ist derzeit definitiv. Während Fausto frische Bananen schneidet, wird die Menschenschlange vor der Eisvitrine immer länger und reicht bis auf den Gehsteig hinaus. Vielleicht liegt das am Familienrezept, das Urgroßvater Vincenco Ende des 19. Jahrhunderts aus Italien mitgebracht hat, vielleicht aber auch einfach an der Hitze.

Das Ende der Hitze kommt schon am Freitag: Da sorgen Regenschauer und Gewitter für Abkühlung. Bei 20 Grad im Westen und sogar 30 Grad im Osten bleibt es aber angenehm warm.

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