Wetter: Auf ins erste Wochenende des Hochsommers
Jetzt ist der Sommer 2020 also wirklich da. Es wartet das erste hochsommerliche Wochenende des Jahres, der Sonntag dürfte der bisher heißeste Tag in diesem Jahr werden. In Wien und Niederösterreich soll es am Sonntag bis zu 32 Grad bekommen. Bereits am Samstag sind im Südosten von Unterkärnten bis ins Südburgenland bis zu 31 Grad möglich.
Die Großwetterlage bleibt aber unbeständig, es handelt sich zum wiederholten Mal nur um eine Stippvisite des Hochsommers. Schon am Sonntagnachmittag erreicht ein Tief Österreich, das sich bis zum Abend auf den Osten ausbreitet, für heftige Gewitter sorgen kann und einen unbeständigen Start in die kommende Woche bringen wird. Ab Mitte der Woche, rechtzeitig zum Start in den Sommermonat Juli, kann es aber wieder heiß werden.
Rekordsommer
Den bisher wärmsten Sommer der Messgeschichte gab es in Österreich 2003. Damals war es fast 3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Der vergangene Sommer war mit plus 2,7 Grad der zweitwärmste Sommer
Kühle Sommer Mangelware
Den letzten zu kühlen Sommer gab es 2005. Er war um
0,4 Grad kühler als im langjährigen Mittel. Der Sommer 2014 lag genau im Durchschnitt
Trockene und nasse Sommer
Der vergangene Sommer war mit nur zwei Drittel der durchschnittlichen Niederschlagsmenge der trockenste der vergangenen
30 Jahre. 2009 war im selben Zeitraum der feuchteste Sommer
Ein feuchter Juni, wie wir ihn heuer haben, ist nicht ungewöhnlich. „Im langjährigen Mittel ist der Juni ein recht unbeständiger Monat. Wir waren nur in den vergangenen Jahren mit Sommerwetter schon im Juni verwöhnt“, sagt Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet.
Um ein Grad zu warm
Der Juni verlief dabei regional – wie so oft – sehr unterschiedlich. So hat es im südlichen Oberösterreich und in der Obersteiermark sogar etwas weniger geregnet als üblich, im Nordosten war es dagegen vor allem aufgrund des vergangenen Wochenendes deutlich zu nass.
Doch wie geht es nun weiter? Wird es wieder einmal ein zu heißer Sommer, wie oft in den vergangenen Jahren, oder ein „Sommer wie damals“ mit verregneten Tagen und Temperaturen, die spürbar kühler sind, als wir es inzwischen gewohnt sind?
„Unsere mittelfristigen Prognosemodelle zeigen, dass ein um ein Grad zu warmer Sommer derzeit am wahrscheinlichsten ist“, erklärt Meteorologe Zimmermann. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei mehr als 50 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit für einen durchschnittlichen Sommer liegt bei 30 Prozent. Dass es zu kühl wird, ist sehr unwahrscheinlich.
Samstag ist Lostag
Zum Vergleich: Der vergangene Sommer war um 2,7 Grad zu warm. Den letzten leicht überdurchschnittlichen Sommer hatten wir 2016. Damals war es um 0,8 Grad zu warm. 2016 gab es in Wien 20 Hitzetage (mehr als 30 Grad), in ganz Österreich gab es nur einen Tag mit mehr als 35 Grad. Im vergangenen Sommer gab es in Wien mit 39 Tagen dagegen fast doppelt so viele Hitzetage wie 2016.
Geht es nach einem Lostag, wird es übrigens ein sehr warmer Sommer mit vielen Gewittern. Am heutigen Samstag ist nämlich der Siebenschläfertag. „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt“, lautet eine Bauernregel. Allerdings ist der eigentliche Lostag nach der gregorianischen Kalenderreform am 7. Juli.
1 Meter
Mindestabstand gilt in den Freibädern
– sowohl auf Liegeflächen als auch im Becken – zwischen Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben. In Naturgewässern sollen sogar drei bis vier Meter Abstand eingehalten werden
30 Sekunden
sollte der zeitliche Abstand beim Rutschen und Turmspringen zwischen den Badegästen betragen. Dabei gelangen nämlich Nasen-Rachen-Sekrete ins Wasser
0 Saisonkarten
bieten viele heimische Bäder in diesem Jahr an. Stattdessen gibt es häufig Vorverkaufs- und Tagestickets
Ein anderer Mythos im Zusammenhang mit dem Wetterbericht ist dagegen deutlich jünger: Aufgrund fehlender Messdaten von Flugzeugen sei der Wetterbericht derzeit so fehlerhaft. Tatsächlich fehlen derzeit mangels Flugverkehr Messdaten. Im Wetterbericht schlägt sich das aber nicht nieder. „Die Prognosequalität hat eher an der komplexen Wetterlage gelegen“, erklärt Zimmermann. Einzig Spezialprognosen sind vom Datenmangel betroffen gewesen, berichtet der Meteorologe.