Chronik/Österreich

"Postkartenräuber" narrt Polizei mit zehntem Coup

Der Mann agiert laut Kriminalisten ungeschickt, hinterlässt Spuren und wird trotzdem nicht gefasst: Die Vorarlberger Polizei geht davon aus, dass ein Überfall in Lochau bei Bregenz am Dienstag bereits der zehnte Coup des "Postkartenräubers" war.

Der ist seit 2008 aktiv und hat sich seinen Namen durch die Verhöhnung der Ermittler verdient, in dem er sich zwei Mal per Postkarte bei ihnen meldete und meinte: "Komme wieder." Der Unbekannte dürfte sich mit den Überfällen auf Post- und Bankfilialen seinen Lebensunterhalt verdienen und bisher unbehelligt in Vorarlberg leben. Zu diesem Schluss waren im Vorjahr Profiler gekommen.

Unauffälliger Typ

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Die gehen auch davon aus, dass es sich bei dem 44 bis 55 Jahre alten Unbekannten um einen eher unauffälligen Typen handelt, dem man kein Verbrechen zutrauen würde. Vom Täter gibt es unter anderem DNA und Fingerabdrücke, aber keine polizeiliche Vorgeschichte, die dazu passt. Dass auch die Tat vom Dienstag auf die Kappe des "Postkartenräubers" geht, steht für die Polizei außer Zweifel. Auf den Videoaufzeichnungen sei zu sehen, dass der Mann dieselbe Kleidung getragen hat wie bei seinem bis dato letzten Überfall im vergangenen Dezember. Zur Höhe der Summe, die der Täter bisher erbeutete, gibt die Polizei keine Auskunft. Er war jedes Mal mit einem Messer oder einer Schusswaffe bewaffnet, verletzte aber nie jemanden.

Am Dienstag war das Phantom um 14.30 Uhr mit einer Kapuze vermummt in die Bankfiliale marschiert und hatte von einer Angestellten mit vorgehaltener Schusswaffe Geld gefordert. Die Polizei hofft auch dieses Mal wieder auf Hinweise aus der Bevölkerung, die bislang allerdings nie auf die Spur des Mannes führten. Für die Mithilfe bei der Ergreifung des Serientäters ist ein Belohnung in Höhe von 3500 Euro ausgesetzt.