Chronik/Österreich

Dopingvideo an Medien weitergegeben: Polizist ausgeforscht

Der österreichische Langläufer Max Hauke wurde von der Polizei gefilmt als er noch die Bluttranfusion im Arm stecken hatte. Das Video davon ging am Freitag Abend durch mehrere Medien - und ist teilweise auch noch online.

Für den Ersteller des Videos hat dies nun gröbere Konsequenzen, denn es handelt sich um einen Polizisten, der das Video an die Medien weitergespielt hat. Das Bundeskriminalamt teilte dazu nun mit:

Nach der gestrigen Veröffentlichung eines Videos, das Ausschnitte der Amtshandlung der Doping-Razzia in Seefeld zeigt, wurden durch das Bundeskriminalamt umgehend Überprüfungen eingeleitet. Der Verantwortliche, der das Video in einen Messaging-Dienst eingespielt hat, wurde noch in der Nacht ausgeforscht. Er wurde mit sofortiger Wirkung vom Einsatz abgezogen, die Justiz mit den weiteren strafprozessual zu ergreifenden Maßnahmen befasst. Den Betroffenen erwartet neben dem strafrechtlichen Verfahren nun auch ein Disziplinarverfahren.

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Ob es sich bei dem Ersteller des Videos um einen Mitarbeiter des Bundeskriminalamts oder der lokalen Polizei handelt, ist noch unklar. Näheres wollte man beim Bundeskriminalamt dazu vorerst nicht bekannt geben. Man betonte aber, dass "sehr rasch" gehandelt wurde.

Zuerst war das Video offenbar bei den Vorarlberger Nachrichten aufgetaucht. Dort wurde es mittlerweile entfernt, auch die Kronenzeitung entschied sich kurz nach der Veröffentlichung zu diesem Schritt und nahm den Film "nach einer internen Diskussion" wieder offline.

Zwei österreichische Boulevardmedien haben das "Schock-Video" noch auf ihrer Homepage, bei der deutschen Bildzeitung ist es mittlerweile nicht mehr zu sehen. Auch auf der Internetplattform Youtube wurde es hochgeladen, der ORF-Sport sendete es am Abend und löschte es am Freitag aus der tvthek.

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