Chronik/Österreich

Verbraucherschützer Kolba zu Causa Tirol: "Platter lügt"

Nachdem der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter in der ORF-Pressestunde am Sonntag meinte, dass das Land Tirol "alles richtig gemacht" habe, meldet sich nun der Obmann des Verbraucherschutzvereins (VSV), Peter Kolba, zu Wort. 

"Wir haben gestern Abend eine umfangreiche Strafanzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eingebracht", sagt Kolba, denn "Platter lügt, wenn er behauptet, Tirol habe auf Corona-Verdachtsfälle rasch und richtig reagiert."

Beim VSV haben sich, nach Einbringung einer Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck, rund 4.500 Tirol-Urlauber gemeldet, die an einer Sammelklage interessiert sind. Der Verein brachte bereits zahlreiche Privatbeteiligtenanschlüsse an das Strafverfahren ein. 

Für den Verein gab es rund um die Corona-Infektionen in Ischgl drei zentrale Fehler. Zum einen hätte man die Ski-Saison eine Woche früher, nämlich bereits am 7. März, beenden müssen. Zudem habe die Behörde in den unterschiedlichen Covid-19-Fällen falsch reagiert, mein Kolba. Beim ersten Verdachtsfall in einem Innsbrucker Hotel am 25. Februar waren die Maßnahmen für ihn noch vollkommen richtig. "Danach hat die gleiche Behörde einen Barkeeper testen lassen und regte danach nur den Austausch des Personals und die Selbstdesinfektion der Räume an", so Kolba.

Der dritte Kritikpunkt liegt für den Verbraucherschützer beim Chaos des Ausreisemanagements am Freitag, den 13. März.

”Entweder Österreich zeigt der Welt, dass wir diese Missstände rasch und effizient selber aufarbeiten, dann muss die WKStA die Ermittlungen übernehmen. Oder die Aufklärung findet im Ausland statt: Durch einen Untersuchungsausschuss im EU-Parlament oder auch durch Sammelklagen für US-Amerikaner in den USA,” kündigt Kolba an.