Chronik/Österreich

Vassilakous Erben rittern um die Krone bei den Grünen

Es wird eine lange Nacht für die Wiener Grünen. Heute, Montag, wird spätabends feststehen, wer Maria Vassilakou als Spitzenkandidatin, Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin nachfolgen wird.

Bis 17 Uhr müssen alle Stimmzettel der Briefwahl eingelangt sein. Für Spätentschlossene gibt es am Montag noch ein Wahllokal vor der Parteizentrale in der Lindengasse im siebten Bezirk.

Die Spitzenkandidaten im Rückblick

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Gleich fünf Kandidaten gingen ins Rennen um die Vassilakou-Nachfolge: Favoriten sind Klubobmann David Ellensohn und die beiden Gemeinderäte Birgit Hebein und Peter Kraus. Nur geringe Außenseiterchancen haben der Meidlinger Bezirksrat Benjamin Kaan und die Ärztin Marihan Abensperg-Traun.

Wer das Rennen macht, ist schwer vorherzusehen, betreten doch die Grünen mit dem Wahlmodus völliges Neuland. Insgesamt haben sich 3397 Personen für die Abstimmung registrieren lassen.

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1548 sind grüne Parteimitglieder, 1849 externe Wähler, die sich gegen eine kleine Gebühr haben anmelden lassen. Vor allem das Stimmverhalten der zweiten Gruppe lässt sich kaum prognostizieren.

Wahlmodus

Hinzu kommt der komplizierte Wahlmodus: Der Sieger braucht eine einfache Mehrheit (mindestens 50 Prozent plus eine Stimme). Als Alternative zu einer allenfalls nötigen Stichwahl geht man nach dem „Instant-Runoff-System“ vor.

Das heißt, die Wähler können nicht nur ihren Favoriten auf den Wahlzettel schreiben, sondern auch die anderen Bewerber je nach Präferenz reihen.

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Bei der Auswertung werden zuerst die Erststimmen gezählt. Gibt es dann noch keinen klaren Gewinner, scheidet jener Kandidat mit den wenigsten Erststimmen aus. Von diesem bei Seite genommenen Stapel kommen nun die Zweitstimmen zum Zug, sie werden je nach Nennung den verbliebenen Bewerbern als Erststimme zugerechnet.

Dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis der Sieger eindeutig feststeht. Das Ergebnis soll nach der Auszählung noch am Montagabend oder in der Nacht bekannt gegeben werden. Voraussichtlich wird sich der Sieger erst am Dienstag der Öffentlichkeit präsentieren.

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Während der Sieger gleich automatisch die parteiinterne Nummer eins ist, ist noch offen, wann er Vassilakou auch als Stadträtin nachfolgt.

Das will sie mit ihrem Nachfolger vereinbaren, kündigte sie im KURIER-Interview an. Bis spätestens Sommer 2019 wird sie sich jedenfalls aus der Stadtregierung zurückziehen.