Gesamte Donau in Österreich für Schiffe gesperrt
Die Donau wurde am Dienstag in ganz Österreich für den Schiffsverkehr gesperrt. Die Wasserpegel gehen zwar tendenziell langsam zurück, "ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch die Unvorhersehbarkeit der Schneeschmelzen durch die wieder steigenden Temperaturen", so das Verkehrsministerium.
Ein absehbarer Zeitpunkt zur Aufhebung Sperren entlang der Donau ist "aktuell nicht möglich. Die Sicherheit auf der Donau hat für Passagier und Güterschiffe oberste Priorität. Die aktuelle Lage lässt eine Freigabe des Schiffsverkehrs nicht zu. Wir können erst Entwarnung geben sobald das sichere Ab- und Anlegen und eine sichere Weiterfahrt der Schiffe möglich ist", sagte Martin Steingruber, Leiter der Schifffahrtsaufsicht.
Bereits vor der Gesamtsperre war die Donau nur bis zur Station Ennshafen-Wallsee an der Grenze von Ober- und Niederösterreich befahrbar gewesen. Am Dienstag befanden sich 70 Personenschiffe und 70 Güterschiffe im gesperrten Bereich.
"Die hohen Wasserpegel sorgen dabei für eine schwierige Sicherheitslage für Passagiere und Besatzung", hieß es. Die Passagiere wurden aber fast vollständig bereits vor Beginn des Hochwasserereignisses von Bord der Schiffe gebracht.
"Bis der Wasserstand entsprechend gesunken ist, gilt: Sicherheit hat Priorität. Deshalb bleibt die Schifffahrtssperre auf der Donau vorerst aufrecht. Die Prognosen für die nächsten Tage schauen grundsätzlich positiv aus. Die Schifffahrtsaufsicht überwacht die Lage kontinuierlich", sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) nach einer Sitzung der Obersten Schifffahrtsbehörde.
Lösung für Kreuzfahrtschiff
Im Fall des Schweizer Bootes MS Thurgau Prestige, das in Wien am Anleger Nussdorf mit 102 Passagieren an Bord stillstand, wurde eine Lösung gefunden: Dank einer Sondergenehmigung wurde das Schweizer Flusskreuzfahrtschiff vom überfluteten Anleger in Wien Nussdorf an den großen Anleger Handelskai überführt, wo die Passagiere das Schiff sicher verlassen konnten. Danach ging es zum Mittagessen, informierte das Unternehmen Thurgau Travel einer Aussendung.
Die MS Thurgau Prestige musste am Samstag auf Anweisung der Schifffahrtsaufsicht Wien in Wien Nussdorf anlegen. Dort konnten Passagiere und Crew das Schiff aber nicht verlassen, weil der Steg zum Pier überflutet war.