Tödlicher Absturz: Arch verstieß gegen Flugverbot
Der österreichische Air-Race-Pilot Hannes Arch hat in der Nacht seines Hubschrauberabsturzes in Kärnten gegen ein Flugverbot verstoßen. Aus Naturschutzgründen sind im Nationalpark Hohe Tauern nämlich Flüge nach 16.00 Uhr nicht erlaubt. Albert Kreiner, der Leiter der Abteilung 7 des Landes Kärnten, bestätigte einen entsprechenden Bericht der Kleinen Zeitung.
"Die Elberfelder Hütte, die Arch mit Lebensmitteln beliefert hat, befindet sich in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Da gelten besonders strenge Regeln", sagte Kreiner. Ihm sei kein einziger Verstoß gegen das Nachtflugverbot bekannt, so Kreiner - denn in so einem Fall drohen hohe Strafen. "Bereits beim ersten Verstoß dagegen droht einem Piloten sogar der Verlust der Pilotenlizenz. Das ist natürlich ein kostbares Gut, weshalb sich ja auch alle daran halten."
In dem Bescheid wird Arch der Transport von Lebensmitteln auf die Elberfelderhütte erlaubt. Genau das hatte Arch am Tag seines Todes auch getan. Auf Seite 2 des Dokuments heißt es jedoch, dass die Flüge "tageszeitlich von 9:30 bis 16:00 Uhr beschränkt" sind. Arch war aber erst gegen 21.15 Uhr zu seinem letzten, verhängnisvollen Flug aufgebrochen.
Neue Rätsel um tödlichen Absturz
Das Rätsel um den mysteriösen tödlichen Absturz der steirischen Kunstflug-Legende Hannes Arch wird täglich größer. Laut dem Internetportal flightradar24.com soll der Steirer bei seinem Abflug um 14.20 Uhr als Flugziel St. Gallen in der Schweiz angegeben haben – und nicht die Elberfelder Hütte in Kärnten. Ungewöhnlich auch: Der Transponder wurde nur etwa bis Berchtesgaden aufgezeichnet, danach verliert sich sein Signal plötzlich. Vom Rückflug gibt es keine Aufzeichnung.
Inzwischen wurde auf der Facebookseite von Hannes Arch eine Parte veröffentlicht. Am Samstag wird in Archs Heimat Trofaiach ein "Lichtermeer" für den Kunstflieger stattfinden:
Der mit Arch mitgeflogene Hüttenwirt, der den Absturz schwer verletzt überlebte, erklärte im Interview mit der Bild-Zeitung, das Ganze sei so schnell gegangen, plötzlich sei eine Felswand im Scheinwerferlicht aufgetaucht. Arch habe noch versucht, die Maschine hochzuziehen, doch dafür sei es zu spät gewesen. Er selbst habe dann rund acht Stunden auf seine Rettung gewartet: "Das lange Warten war grausam. Ich war kurz davor, mich aufzugeben." Er habe kaum atmen können, weil sein Brustkorb eingequetscht war. "Der Gurt hatte sich in meinen Bauch eingeschnitten. Ich dachte, das war es wohl."