Chronik/Österreich

Schnee: Da kommt noch deutlich mehr

Und plötzlich ging alles ganz schnell: Wo stellenweise in Österreich gestern noch die Sonne durchlugte, wie etwa im Burgenland, war eine halbe Stunde später die Landschaft von einer dicken Schneedecke überzogen. In Wien fiel die Temperatur innerhalb von 30 Minuten von sechs Grad plus auf null Grad. 

So sicher wie das Amen im Gebet: Fällt viel Schnee in kurzer Zeit, geht´s auf den Straßen rund, kommt der Verkehr zu erliegen. So musste wegen starker Schneefälle im Wienerwald musste die Wiener Außenring Autobahn (A 21) gesperrt worden. Mehrere Fahrzeuge sind hängengeblieben. Es kam zu Verzögerungen und Stau.

Auch in Niederösterreich - etwa in Piesting - mussten Feuerwehren ausrücken und hängengebliebene Fahrzeuge bergen. Die Feuerwehr musste einen einen Sattelzug von der Starhembergstraße zur B21 schleppen. Einige Straßen in Maria Enzersdorf waren nur mehr schwer befahrbar.

In Salzburg sorgten schneebedeckte Straßen für Behinderungen und Verzögerungen. Zu Problemen kam es auch auf Oberösterreichs Straßen. Bei eisiger und schneebedeckter Fahrbahn blieben etwa auf der B145 Fahrzeuge hängen, zwischen Vöcklabruck und Gmunden kamen Autofahrer nur im Schritttempo voran. 

Grenze zu Deutschland kurzfristig gesperrt

Auf der Westautobahn am Walserberg in Salzburg haben sich vor der Grenze zu Deutschland in der Früh mehrere Verkehrsunfälle ereignet. Die Fahrbahn wurde in Richtung München komplett gesperrt, eine Spur konnte aber wenig später wieder für den Verkehr freigegeben werden, berichtete der ÖAMTC. Es kam zu Staus.

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Und selbst jenen, die sich auf Schnee schon berufsbedingt richtig wohl fühlen, wurden die Neuschneemengen zum Verhängnis. In Kitzbühel wurde die Streif aufgrund der Schneemengen nicht rechtzeitig rennfertig, sodass der Start des Abfahrt-Abschlusstrainings nach unten versetzt werden musste. 

"Wenn wir von der Alten Schneise starten, gibt es ein Gemetzel", prognostizierte Vincent Kriechmayr. "Dann fehlen die schwersten Passagen, Mausefalle, U-Hakerl, Steilhangausfahrt, dann ist der Favoritenkreis sehr, sehr groß."

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Verantwortlich für die heftigen Schneefälle ist eine Nordwestströmung - und sie hat weitere Schneemengen im Gepäck. Teilen Österreichs steht eine tief winterliche Wetterphase bevor. Besonders am Samstag zeichnen sich nach Aussage der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale entlang der östlichen Nordalpen kritische Neuschneemengen ab.

Heute noch alles ruhig

Heute, Freitag, soll sich die Lage vorübergehend beruhigen. In der Nacht auf Samstag beginnt es an der Alpennordseite wieder stärker zu schneien. „Der Samstag selber verläuft hier tief winterlich und vor allem vom Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark und zum Alpenostrand schneit es verbreitet und häufig kräftig“, prognostiziert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

Im Osten und Südosten ziehen nur Schneeschauer durch, ehe in der Nacht auf Sonntag auch hier phasenweise Schneefall einsetzt. In Osttirol und Kärnten bleibt es oft trocken. Die Schneefallgrenze steigt im westlichen Donauraum langsam von tiefen Lagen gegen 300 bis 400 m an.

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Am Sonntag schneit es vom Tiroler Unterland bis in die Voralpen Niederösterreichs zunächst häufig, vom Wiener Becken bis ins Burgenland sowie im Donauraum fällt zunehmend nasser Schnee oder Schneeregen. Die Intensität lässt jedoch generell bereits nach, am ehesten muss man vom Mariazellerland bis zum Wienerwald noch mit anhaltendem Schneefall rechnen. Ganz im Westen sowie im Süden bleibt es meist trocken.

Höchste Warnstufe erwartet

Das markante Schneefallereignis beginnt in der Nacht auf Samstag und hält in Summe bis in die Nacht auf Montag an, Schwerpunkt ist jedoch der Zeitraum bis Sonntagmorgen. „Besonders betroffen werden die Regionen von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis zum Mariazellerland und zum Semmeringpass sein - hier sind binnen 24 bis 36 Stunden verbreitet 30 bis 50 cm, in exponierten Lagen ab etwa 1000 m auch bis zu einem Meter Neuschnee zu erwarten“, so Spatzierer.

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Die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale machen sich bereits Gedanken zum Warnmanagement und beabsichtigen zu gegebener Zeit in einem Streifen entlang der östlichen Nordalpen Warnungen in der höchsten Warnstufe auszugeben.

Vergleichbare Schneemengen innerhalb von 24 bis 36 Stunden gibt es in dieser Region etwa alle zwei bis drei Jahre, zuletzt schneite es im Jänner 2019 ähnlich kräftig.

Die Schneemengen in ganz tiefen Lagen wie dem Unterinntal oder dem Flachgau, aber auch in den Voralpen Ober- und Niederösterreichs sowie entlang der Mürz fallen geringer aus, hier sind zwischen zehn und 20 cm Nassschnee in Sicht. Im östlichen Flachland inklusive Wien ist die Entwicklung noch mit Unsicherheiten behaftet, sie hängt von der genauen Lage der Luftmassengrenze ab.

Nach neuestem Modellstand kann es aber zum Einen in der Nacht auf Samstag anzuckern. „Zum Anderen deutet sich in der Nacht auf Sonntag auch hier sowie im Südosten Österreichs eine dünne Schneedecke mit etwa zwei bis fünf cm Höhe an“, prognostiziert Spatzierer.

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