Salzburgs Eiszauber ist bereit und muss auf den Start warten
Von Matthias Nagl
Der Beginn des neuen Zeitalters steht krisenbedingt noch nicht fest. Doch Salzburgs Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) ist sich sicher: „Das ist ein neues Zeitalter für die Eisläufer in Salzburg.“ Mit dem Start der Wintersaison bekommt Salzburg im Volksgarten einen Eiszauber, angelehnt an den Eistraum der Wiener.
Die Aufbauarbeiten sind so gut wie abgeschlossen, der Eiszauber wurde am Freitag den Medien vorgestellt. Wann es wirklich losgeht, steht angesichts des zweiten Lockdowns allerdings in den Sternen. „Persönlich gehe ich nicht vor Mitte Dezember davon aus“, sagte der für den Sport in der Stadt zuständige Auinger.
„Ich hoffe aber, dass wir mit den Wintersportgebieten aufsperren dürfen.“ Über 240 Meter zieht sich das Eisband durch die Liegewiese des Volksgartenbades, die mit 100 aufgestellten Christbäumen weihnachtliches Flair bekommt. An den beiden Enden gibt es jeweils eine zusätzliche Eisfläche.
Entspannung bei Eiszeiten
Damit hat das direkt neben der Salzburger Eisarena liegende Freibad jetzt auch eine winterliche Nutzung. Die neue Freifläche soll zur Entspannung in Salzburgs einziger Eishalle beitragen, die heuer ihren 60. Geburtstag feiert.
„Eiszeiten waren bisher Mangelware. Da der Sport die Eisarena übernommen hat, haben wir zwei Drittel der Publikumsläufer verloren“, ist Auinger überzeugt. Bisher war nur an zwei Abenden in der Woche Publikumslauf möglich, zukünftig wird das täglich möglich sein.
Die Nachfrage wäre offenbar da. „Wir hatten noch nie so einen guten Oktober wie in diesem Jahr beim Publikumslauf“, sagt der Vizebürgermeister. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein Plus von 40 Prozent.
Fixpunkt im Winter
Starten soll die neue Eisfläche, sobald es möglich ist, der Betrieb ist heuer bis März geplant. Natürlich sei es bitter, dass der Start vom Coronavirus überschattet werde, prinzipiell handle es sich aber um eine langfristige Investition, erklärt Auinger.
Die Bahn hat eine Betriebsdauer von 25 Jahren und soll in Zukunft zum Fixpunkt im Salzburger Winter werden. „Wir sehen das Virus als Chance“, sagt Klaus Hinterberger, Abteilungsvorstand der städtischen Betriebe. „Wenn wir anfangs nur 50 oder 100 Besucher einlassen dürfen, arbeiten wir mit denen. Dann können wir die Abläufe optimieren.“
Eisrunde statt Flutlicht
Um den Energieverbrauch zu minimieren läuft die Anlage, bis es wirklich losgeht, im Standby-Modus. Drei Tage würde es dauern, um die Eisfläche in Betrieb zu nehmen. Die Errichtungskosten für den Eiszauber liegen bei 455.000 Euro.
Das Geld war ursprünglich schon für etwas anderes vorgesehen. Fußball-Regionalligist SAK wollte in den Profi-Fußball aufsteigen und hätte von der Stadt ein neues Flutlicht bekommen. Mangels Sponsoren zerschlugen sich die Aufstiegspläne – die Politik entschied sich, um das budgetierte Geld den Eiszauber zu errichten.