Gemeinderatswahlen: Siegeszug der ÖVP in Stadt Salzburg
Bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg ging die ÖVP als klarer Sieger hervor. Sie erreichte 36,7 Prozent der Stimmen und konnte sich damit um 17,4 Prozentpunkte steigern. Die SPÖ kam auf 27 Prozent und verlor damit gegenüber 2014 immerhin 5,5 Prozentpunkte. Die grüne Bürgerliste gewann leicht und kam auf 14,4 Prozent. Die FPÖ verlor (sie erreichte 8,8 Prozent) und landete damit hinter den Grünen. Die NEOS halbierten ihr Ergebnis von 2014 und kamen auf 5,9 Prozent. KPÖ PLUS erhielt 3,8 Prozent. Der Partei gelingt damit der Einzug in den Gemeinderat.
Bürgermeister-Stichwahl
Beim Bürgermeisterposten kommt es wie erwartet zu einer Stichwahl zwischen dem Stadtchef Harald Preuner (ÖVP) und seinem SPÖ-Vize Bernhard Auinger. Keiner der beiden erhielt mehr als 50 Prozent. Allerdings lag Preuner mit 41,3 Prozent deutlich vor Auinger mit 30,8 Prozent. Für die Bürgermeister-Stichwahl in zwei Wochen hofft Preuner auf breite Unterstützung. "Ich möchte Bürgermeister aller Salzburger sein."
Zu den Aussichten meinte der Bürgermeister, der große Vorsprung auf seinen Mitbewerber Bernhard Auinger (SPÖ) sei auch eine große Gefahr, weil sich viele seiner Wähler denken könnten, die Sache sei bereits gelaufen und sie bräuchten erst gar nicht mehr zur Wahl gehen. Grundsätzlich gehe es ihm darum, Unterstützung einer möglichst großen Mehrheit zu erhalten. Daher gelte es, in den kommenden Wochen noch fest zu mobilisieren.
"Das Ergebnis ist nicht so zufriedenstellend, wie wir es erwartet haben", meinte hingegen SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger. Bei der Bürgermeisterwahl habe er ungefähr das Ergebnis von 2017 erreicht, "warum die Partei das nicht mitgenommen hat, weiß ich nicht." Was die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters betreffe, "werden die Uhren morgen wieder auf Null gestellt".
Emotional reagierte NEOS-Stadtrat Lukas Rößlhuber: "Opposition ist scheiße. Ich hätte mich sehr gefreut, weiter in der Stadtregierung zu sein", so der 25-Jährige, der erst vergangenen September Stadtrat wurde, nachdem seine Vorgängerin Barbara Unterkofler zur ÖVP gewechselt war. Er nehme das Ergebnis mit Demut zur Kenntnis und werde weiter im Gemeinderat arbeiten.
In Großgmain musste sich FPÖ-Landeschefin Marlene Svazek am Sonntag dem amtierenden ÖVP-Bürgermeister geschlagen geben. Sie kam auf 33 Prozent der Stimmen, der amtierende Bürgermeister Sebastian Schönbuchner (ÖVP) konnte aber bereits im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte aller Stimmen (54,3 Prozent) auf sich vereinen. Allerdings legte Svazeks Partei in der Gemeindevertretung kräftig zu.
Ergebnisse Land Salzburg
Im Land ist das Ergebnis weniger spektakulär. Die ÖVP konnte ihren ersten Platz verteidigen, sie kam auf 50,3 Prozent - das ist um 1,5 Prozentpunkte mehr als 2014. Dahinter folgt die SPÖ mit 27,8 Prozent (plus 0,5 %), die FPÖ mit 10,5 Prozent (minus 1,7 %) und die Grünen mit 5,5 Prozent (minus 1 %).
In einem Viertel der Gemeinden gab es überhaupt nur einen Bürgermeisterkandidaten. Etwa in Radstadt, wo der Nationalratsabgeordnete Christian Pewny die Wahl naturgemäß für sich entscheiden konnte. Die FPÖ stellt damit seit 2004 erstmals wieder einen Bürgermeister in Salzburg.
In elf der 119 Salzburger Gemeinden wird das Rennen um den Bürgermeistersessel erst bei den Stichwahlen am 24. März entschieden. Ansonsten spricht das Ergebnis vom Sonntag eine klare Sprache: Mit vorerst 90 Ortschefs bleibt die ÖVP klar "Bürgermeisterpartei", 13 Gemeinden werden in Zukunft fix von SPÖ-Bürgermeistern geführt - um vier weniger als vor dem Wahltag.
Eine leichte Steigerung gab es bei der Frauenquote. Nach dem ersten Wahlgang werden sechs der 119 Gemeinden fix von einer Frau regiert werden: In Stuhlfelden (Sonja Ottenbacher; ÖVP), Lend (Michaela Höfelsauer; SPÖ), Anif (Gabriella Gehmacher Leitner; Liste KRÜ) und Lamprechtshausen (Andrea Pabinger, ÖVP) bleiben die bisherigen Ortschefinnen im Amt, in Nußdorf am Haunsberg wird Waltraud Brandstetter (ÖVP) erstmals Bürgermeisterin. In Straßwalchen ist die Entscheidung noch nicht gefallen, aber es stehen zwei Kandidatinnen in der Stichwahl.
ÖVP-Bastion Plainfeld
Den stärksten Zuspruch für einen ÖVP-Kandidaten gab es am Sonntag mit 96,4 Prozent in Plainfeld im Salzburger Flachgau, hier allerdings ohne einen Gegenkandidaten. Zieht man Konkurrenten mit in Betracht, konnte sich in St. Michael im Lungau Manfred Sampl (ÖVP) mit 92,1 Prozent gegen seinen FPÖ-Herausforderer durchsetzen.