Chronik/Österreich

Salzburger Altstadtplätze: Streichungspläne stoßen auf Kritik

Der Aufbau des Rupertikirtags, einer der beliebtesten Veranstaltungen in der Salzburger Altstadt, ist in vollem Gange. Gleichzeitig nimmt die Diskussion darüber, wie viele Veranstaltungen die Altstadt insgesamt verträgt, wieder Fahrt auf. Am Montag präsentierte die SPÖ – direkt neben den Aufbauarbeiten des Kirtags – ihre Pläne, wie es in der Altstadt weitergehen soll.

Vizebürgermeister Bernhard Auinger hält die Streichungspläne von ÖVP und grüner Bürgerliste für unrealistisch. ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner möchte die Zahl der Veranstaltungen am Residenzplatz auf 100 beschränken, die Bürgerliste will weitere zehn Veranstaltungen weniger und insgesamt um ein Drittel weniger Feste auf den Altstadtplätzen.

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"Völlig unrealistisch"

„Das ist völlig unrealistisch, wenn man nicht dem Rupertikirtag, den Festspielen oder dem Christkindlmarkt etwas wegnehmen will“, sagte Auinger. Die SPÖ hält die aktuelle Zahl für gerade noch vertretbar. Eine Anfrage der Bürgerliste ergab, dass die vier zentralen Altstadtplätze aufsummiert aktuell an 425 Tagen im Jahr durch Veranstaltungen belegt sind.

„Der überwiegende Teil davon ist für die Salzburger und keine touristische Veranstaltung“, meint Auinger. Er sieht eine Scheindebatte. „Wenn man die Diskussion ehrlich führt, sollte man sagen, was man streichen will.“ Der Vizebürgermeister pocht vor allem auf die Ausgewogenheit der Veranstaltungen.

30 Prozent für Festspiele

Laut einer SPÖ-Auswertung sind zehn Prozent der Veranstaltungen aus dem Bereich Sport und 30 Prozent den Festspielen zuzurechnen. „So wie es jetzt ist, passt es ungefähr“, sagt Auinger. Einzelne Veranstaltungen könne man in andere Stadtteile verlagern, auch bei den Auf- und Abbautagen gäbe es noch Spielraum.

Erste Konsequenzen hat die Diskussion bereits. Das Biofest, das in wenigen Wochen stattfindet, bekam für das kommende Jahr nur mehr eine ein- statt einer dreijährigen Genehmigung. Langjährige Veranstaltungen sollen laut SPÖ-Plan aber bevorzugt behandelt werden. Auinger hofft auf eine baldige Einigung: „Ich glaube nicht, dass wir weit auseinander liegen.“