Chronik/Österreich

Rot-Kreuz-Parkplatz soll grüner werden: 30 Stellplätze weniger

Salzburgs Altstadt soll in mehreren Schritten eine Verkehrsberuhigung bekommen. Im Endausbau könnte der Bereich zwischen Festspielhaus und Salzach zur Begegnungszone werden. So weit ist es aber noch nicht. Bürgermeister Harald Preuner und seine Stellvertreterin Barbara Unterkofler (beide ÖVP) stellten am Dienstag die ersten Schritte vor.

Als erste Maßnahme soll das sogenannte „Kranzlfahren“, eine Schleife durch die Salzburger Altstadt, beendet werden. Derzeit muss man von Mülln kommend auf dem Weg zur Staatsbrücke eine mehrere hundert Meter lange Runde durch die Altstadt drehen, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukommen.

An der betreffenden Stelle zwischen Museumsplatz und Franz-Josefs-Kai soll ein Kreisverkehr errichtet werden und die direkte Weiterfahrt Richtung Staatsbrücke ermöglichen. Auch der direkt angrenzende Rot-Kreuz-Parkplatz ist von der Umgestaltung betroffen. Er soll um 30 Parkplätze kleiner werden, die betreffende Fläche soll entsiegelt und begrünt werden.

Umsetzung im Herbst

„Wir müssen etwas tun, um Freiraum dazuzugewinnen“, sagte Preuner. Die politischen Beschlüsse für beide Maßnahmen sind allerdings noch ausständig. Preuner bezeichnete die Maßnahmen als „guten Kompromiss“. Vor allem der Rot-Kreuz-Parkplatz ist umstritten. Bei Autofahrern ist die zentrumsnahe Stellfläche beliebt, dass eine hochwertige Fläche zwischen den Stadtbergen am Salzachrufer als Parkplatz benutzt wird, sorgt aber auch für Kritik.

Im Idealfall wollen Preuner und Unterkofler beide Maßnahmen noch im heurigen Herbst fertigstellen. Preuner bezeichnete diesen Zeitplan aber als „sehr, sehr sportlich“. Allein der Kreisverkehr soll 800.000 Euro kosten. Die SPÖ kündigte ihre Unterstützung an. Von der grünen Bürgerliste kommt Kritik.

Begegnungszone möglich

Die ÖVP investiere einmal mehr in den Autoverkehr. „Die Innenstadt soll autogerecht werden – genau dafür soll dieser neue Kreisverkehr gebaut werden“, sagte Vize-Klubobmann Bernhard Carl. Das stellten die ÖVP-Politiker aber in Abrede. Gerade die danach folgenden Maßnahmen sollen den Autoverkehr reduzieren. „Das Ziel ist, Fußgängern und Radfahrern mehr Platz zu geben“, so Unterkofler.

Für die angedachte Begegnungszone beginnt nun aber erst die Planungsarbeit. „Die Verkehrsplaner schauen sich im Detail an, welchen Raum braucht der Verkehr zwischen dem Museumsplatz und dem Neutor“, sagte Unterkofler. Eine Sperre des Neutors schloss Preuner neuerlich aus. Wann die Begegnungszone kommen soll, ist freilich offen. „Klar ist, in den nächsten 20 Jahren muss ein bissel mehr passieren als in den vergangenen 20 Jahren“, meinte Preuner – ein Seitenhieb auf den langjährigen grünen Verkehrsstadtrat Johann Padutsch.

Für die Verkleinerung des Parkplatzes muss die Stadt dem Roten Kreuz als Ersatz 100.000 Euro als Subvention zur Verfügung stellen. Die Maßnahme soll das Salzachufer attraktivieren. Es gehe darum, die Fläche zwischen Parkplatz und Makartsteg besser zu gestalten, erklärte Unterkofler.