Chronik/Österreich

Rekord: Wärmste Dezembernächte seit Messbeginn

Ob dieser Winter der wärmste Winter aller Zeiten wird, ist für die Meteorologen noch schwer zu sagen. Fakt ist aber, dass diesen Dezember schon zwei Mal die wärmste Dezembernacht der Geschichte gemessen wurde.

In der Nacht von Montag auf Dienstag hatte es in Feldkirch (Vorarlberg) um 3 Uhr nachts 20 Grad - der Tiefstwert lag bei 13,9 Grad. In der Nacht auf Mittwoch wurde dieser Rekord aber gleich in drei Bundesländern gebrochen: In Pottschach-Ternitz (Niederösterreich) lag der Tiefstwert bei 14,6 Grad, in Salzburg sowie in Bad-Radkersburg (Steiermark) bei 14 Grad und in Lutzmannsburg (Burgenland) bei 13,9 Grad.

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"Es ist bis jetzt auf jeden Fall ein außergewöhnlich milder Dezember", sagt Nikolas Zimmermann, Meteorologe bei Ubimet. Dafür verantwortlich ist ein Föhnsturm: Derzeit liegt der Alpenraum an der Vorderseite einer langgestreckten Tiefdruckrinne, die von Marokko über Westeuropa bis nach Skandinavien reicht, in einer stürmischen Südströmung. „Dabei wird Luft aus Nordafrika direkt zu den Alpen gebracht", sagt Zimmermann.

Am Mittwoch lagen die Temperaturen in Österreich acht Grad über dem Mittel, am Dienstag waren sie örtlich sogar 17 Grad über den durchschnittlichen Messwerten. Ungewöhnlich warm ist es vor allem im Rheintal in Vorarlberg und in der Südsteiermark.

Wärmerekorde im Dezember

Der ganze Dezember wird laut dem Meteorologen aber eher keinen Wärmerekord brechen. In anderen Gebieten Österreichs liegen die Temperaturen im Normalbereich, so etwa im Klagenfurter Becken.

Im Dezember 1989 wurde zudem eine Höchsttemperatur von 22,2 Grad gemessen und auch 2015 gab es mildere Temperaturen. "Föhnstürme hat es immer schon gegeben, durch den Klimawandel werden sie aber häufiger und länger", analysiert Zimmermann.

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Doch wie geht es weiter? Am Freitag erwartet der Meteorologe nochmal einen kräftigen Föhnsturm, der wieder für milde Temperaturen sorgen wird. In den Bergen sind Windböen in Orkanstärke möglich - vor allem in den Nordalpen bis zum Wechsel.

Ab Samstag setzt aber ein Italientief und damit eine Kaltfront ein. Es soll regnen und im Gebirge ist Schneefall wahrscheinlich. "Über 1.000 Metern sind weiße Weihnachten möglich", sagt Zimmermann. Die Temperaturen sinken auf 3 bis 12 Grad.