Polizeifahndung: Wertvolle Skulptur in Wien-Alsergrund gestohlen
Das Bundeskriminalamt fahndet derzeit nach einer wertvollen Bronze-Skulptur von Joannis Avramidis, einem Drei-Figuren-Relief. Offiziell wird der Wert mit 60.000 bis 90.000 Euro angegeben, derartige Skulpturen wurden aber auch schon zu sechsstelligen Preisen verkauft.
Laut Polizeisprecherin Irina Steirer wurden "im Zuge der Klärung einer Erbschaft einige Arbeiten in einer Wohnung einer Verstorbenen im Bezirk Alsergrund durchgeführt". Ende September 2022 bemerkte der 47-jährige Sohn der Dame das Fehlen der Skulptur.
Im Dezember 2021 sei die Skulptur noch in der Wohnung gewesen, berichtete er. Der Sohn erstattete Anzeige in der Polizeiinspektion Otto-Wagner-Platz.
Renommierter Bildhauer
Joannis Avramidis (1922-2016) ist ein österreichisch-griechischer Bildhauer. Er wurde 1922 in Batumi am Schwarzen Meer als Sohn griechischer Eltern geboren. Von 1939 bis 1943 lebte er in Athen, ab 1943 schließlich in Wien. Avramidis studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war Schüler von Robin Christian Andersen und Fritz Wotruba, heißt es bei der Albertina.
Seinen internationalen Durchbruch hatte Avramidis, als er Österreich 1962 bei der Biennale in Venedig vertrat. Von 1965 bis 66 leitete Avramidis die Klasse für Aktzeichnen an der Wiener Akademie. In den zwei folgenden Jahren war er als Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg tätig. Von 1968 bis 1992 führte Avramidis eine Meisterklasse für Bildhauerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste.
Bekannt ist der zeitgenössische Künstler vor allem für seine zum Teil lebens- und überlebensgroßen Skulpturen aus Bronze, die eine normative Ästhetik verkörpern. Viele seiner Arbeiten sind im öffentlichen Raum ausgestellt, unter anderem in Wien, Berlin, Hamburg, München und Athen.