Polizei: "Kriminaltechniker sind ein Aushängeschild"
Bei TV-Ermittlern werden die Tatortfundstücke gerne an ein (nicht näher definiertes) „Labor“ geschickt, mit dessen Hilfe die Fälle rasch – meist innerhalb von Minuten – gelöst werden.
In der Wirklichkeit übernimmt diese Aufgabe seit zehn Jahren die Kriminaltechnik im Bundeskriminalamt. 2019 wurden dort 38.800 Analysen durchgeführt. Darunter fallen beispielsweise 22.612 Suchtmittelanalysen, 1.792 Schusswaffenuntersuchungen, 5.500 Urkundenuntersuchungen, 2.430 Faseruntersuchungen sowie 115 Brände und 3 Explosionen. Die Kriminaltechnik ist eine wesentliche Unterstützung für die polizeilichen Ermittlungen, betont man im Innenministerium.
„Die Tätigkeit unserer Ermittler im kriminaltechnischen Bereich ist ein internationales Aushängeschild. Diesen Bereich der kriminalistischen Arbeit werden wir auch in Zukunft durch moderne Ausstattung und beste Fortbildung für unsere Spezialisten forcieren“, betont Innenminister Karl Nehammer.
Spektakuläre Fälle
Vor allem drei Fälle sehen die Kriminaltechniker als große Erfolge: Ende 2019 wurden im Rahmen der „Operation Krähe“ zwei Tatverdächtige festgenommen, die für elf Bankomat-Einbruchdiebstähle in Niederösterreich, im Burgenland und in Oberösterreich verantwortlich sein sollen. Das Referat Chemie des Büros für Kriminaltechnik lieferte 320 Einzeluntersuchungen und einen der Hauptbeweise. Mehrere Verdächtige sind in Haft.
Die Kriminaltechniker lieferten außerdem Beweise für die Ursache der Explosion eines Hauses in der Preßgasse in Wien-Wieden im Juni 2019.
Auch die Explosion eines Lebensmittelgeschäfts in St. Jodok am Brenner (Tirol) mit 12 teils schwer verletzten Opfern wurde analysiert. Beide Explosionsfälle gelten mittlerweile als geklärt.