Chronik/Österreich

Nicht "Corona": Das haben die Österreicher heuer am häufigsten gegooglet

Was die Österreicher und Österreicherinnen in diesem Jahr besonders oft in die Internet-Suchmaschine tippten, zeigt der Google Austria Jahresrückblick 2021. Besonders interessiert waren die User demnach an der Fußball-Europameisterschaft - "EM" verdrängte "Corona" auf Platz zwei der Top-Suchbegriffe.

Gesamt betrachtet habe aber der Themenkomplex rund um das Coronavirus die Suchanfragen auch "in diesem Jahr weiterhin wie kein anderes Thema" dominiert, sagte Wolfgang Fasching-Kapfenberger, Pressesprecher von Google Austria.

Google liefert in seiner Auswertung mit den "trending searches" die Suchbegriffe, die im Vergleich zum Vorjahr am stärksten aufgestiegen sind. Corona ist weiterhin vorne mit dabei - dieses Bild zeichnet auch die Top 10 der Suchbegriffe: Neben "Corona" auf Platz zwei sind hier nämlich auch "Alles gurgelt" auf Platz drei, "Lockdown" auf Platz vier und "Corona-Zahlen" auf Platz sieben zu finden.

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Die Pandemie beherrscht außerdem die Kategorie "Chronik Österreich". So suchten die Österreicher beispielsweise Informationen zum Kauf einer FFP2-Maske, zur Einreise nach Italien und Österreich oder zur Impfquote. Und auch in den "Wie?"-Fragen bildete sich die Corona-Thematik unter anderem mit "Wie lange gilt ein PCR-Test?" oder "Wie lange gilt genesen?" ab.

Testen und Impfen offensichtlich bedeutend

"Vorrangig drehte sich das User-Interesse heuer um die Themen Testen und Impfen", sagte Fasching-Kapfenberger. "Besonders interessant war für uns, dass 2021 erstmals Klima- und Umweltereignisse einen starken Anstieg bei den Suchanfragen verzeichnet haben." Das sei ein Zeichen für die zunehmende Bedeutung, die diese Themen gewonnen haben. Häufig wurde hier nach Wetterwarnungen, aber beispielsweise auch nach dem Klimaticket gesucht.

Andere wichtige Ereignisse: Die Zeitumstellung, Afghanistan und eine Störung des Messenger-Dienstes Whatsapp waren die Top-Begriffe zum Thema "News und Schlagzeilen international". Aber auch das ABBA-Comeback und die deutsche Bundestagswahl veranlassten die Menschen zur Internet-Suche.

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Neben der EM im Allgemeinen googelten sportlich interessierte Österreicher außerdem häufig die Champions League und das EM-Match zwischen Österreich und Italien. Drei Grand-Slam-Turniere - allen voran die Australian Open - befinden sich außerdem in der Sport-Event-Top-Ten und zeigen, dass es in Österreich nicht nur viele Fußball-, sondern auch Tennis-Fans gibt.

Sebastian Kurz

Politiker und Sportler sind die österreichischen VIPs, nach denen am meisten gesucht wird - unter Ersteren finden sich die beiden - mittlerweile - Altkanzler Sebastian Kurz und Alexander Schallenberg sowie Ex-Ministerin Christine Aschbacher (alle ÖVP), die mit einer Plagiatsaffäre für Aufsehen sorgte. Nach Tennis-Ass Dominic Thiem, dem ehemaligen Skiprofi Marcel Hirscher und dem Fußballer Marko Arnautovic wurde ebenfalls häufig gesucht. Letzterer tauchte auch in den "Was?"-Fragen auf: "Was hat Arnautovic gesagt?", fragten sich viele und meinte damit eine umstrittene Äußerung im EM-Spiel Österreich-Nordmazedonien - nach der David Alaba ihm prompt den Mund zuzuhalten versuchte.

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Insbesondere Sportler stiegen auch bei den internationalen VIPs im Kurs: Am häufigsten wurde nach dem dänischen Fußballer Christian Eriksen gesucht, der während eines EM-Matchs einen Herzstillstand erlitt. Und auch die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu, die bei den Olympischen Spielen einen äußerst umstrittenen Auftritt hinlegte, findet sich in der Liste, ebenso wie der US-Schauspieler Alec Baldwin, der bei einem Filmdreh eine Kamerafrau erschoss.

Österreicher interessierten sich für Willi Herren

Wie in jedem Jahr gab es 2021 einige Todesfälle zu betrauern: Die Österreicher suchten am häufigsten nach dem überraschend verstorbenen deutschen Entertainer Willi Herren, aber auch nach dem österreichischen Topjournalisten Hugo Portisch, dem Künstler Arik Brauer und Queen Elizabeths Ehemann Prinz Philip.

Mithilfe von Google erhofften sich die Österreicher außerdem Antworten auf verschiedenste Fragen. In die Best-of-Liste der "W-Fragen" schafften es heuer die "fast schon philosophische Frage, wo bin ich". Auch darin zu finden: "Was bedeutet rawr?" und "Wie viele Geschlechter gibt es?"