Chronik/Österreich

Mann in Salzburg nach Messerattacke von Polizei angeschossen

Beinahe zeitgleich langten am Montagmorgen mehrere Notrufe bei der Salzburger Polizei ein: Die Feuerwehr verständigte die Exekutive über einen Wohnungsbrand in Salzburg-Lehen, außerdem gab es Anrufe von Anrainern, wonach in diesem Bereich eine Person mit einem Messer herum laufe und Passanten bedrohe.

Der Tatverdächtige - offenbar ein in dem Mehrparteienhaus lebender Somalier - attackierte dann einen der Anrufer ohne erkennbaren Grund mit dem Messer, verletzte ihn jedoch nicht. In weiterer Folge flüchtete der Mann zu Fuß über die Aribonenstraße in Richtung Wachtelgassse. Im Bereich der Linken Glanzeile konnte er von der Polizei gestellt werden.

Der Mann ignorierte jedoch die Anweisungen der Polizeibeamten und ging mit dem Messer auf sie los. Um den Angriff zu stoppen gaben die Polizisten nach bisherigen Erkenntnissen drei Schüsse ab. Der Täter wurde dabei im Bereich des Oberschenkels unbestimmten Grades verletzt, nach der Erstversorgung vorläufig festgenommen und in das Universitätsklinikum Salzburg gebracht.

Zusammenhang zwischen Brand und Messerattacke?

Aufgrund der örtlichen Nähe könnten die beiden Vorkommnisse zusammenhängen. Laut ORF Salzburg könnte der Brand in der Aribonenstraße gelegt worden sein. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Wie ein Polizeisprecher zur APA sagte, sei ein Terrorverdacht wohl auszuschließen, derzeit deute vieles auf einen psychischen Ausnahmezustand des Täters hin. Allerdings sei es noch zu früh, verbindliche Aussagen zu treffen.

Wohnung völlig zerstört

Die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen ist, dürfte bei dem Brand völlig zerstört worden sein. Das Feuer war mit starker Rauchentwicklung verbunden. Unklar war zunächst, ob der Mann das Feuer selbst gelegt hat. Als die Einsatzkräfte eintrafen, standen zahlreiche Bewohner an den Fenstern und riefen um Hilfe.

Insgesamt wurden 30 Personen evakuiert, einige Leute wurden mit der Drehleiter aus ihren Wohnungen geborgen. Zwei Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, 27 weitere in einem nahestehenden Hotel untergebracht. Das Wohnhaus wurde großräumig abgesperrt und ist derzeit nicht bewohnbar - auch weil es laut Feuerwehr zu einem Bruch an der Heizanlage kam.