Chronik/Österreich

Luchs steht in Österreich vor dem Aus

Die Ergebnisse des Luchsmonitorings haben vor einigen Wochen regen zum Nachdenken an: Nicht einmal mehr 40 der imposanten Katzen mit den Pinselohren sind noch in Österreich heimisch.

Sie leben in isolierten Populationen und bringen kaum Nachwuchs hervor. „Vor allem der Luchsbestand in den Kalkalpen, der überhaupt keine Verbindung zu anderen Vorkommen hat, droht ganz zu verschwinden“, zeigt sich Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich besorgt. „Nur noch sechs erwachsene Tiere leben hier, Junge gibt’s seit Jahren nicht mehr. Die mit viel Mühe durchgeführte Wiederansiedlung im Waldnationalpark droht nach mehr als 10 Jahren zu scheitern.“

Gefahr geht vom Menschen aus

Wie bei vielen bedrohten Arten geht die größte Gefahr für den Luchs vom Menschen aus. Illegale Verfolgung und Tötung müssen kompromisslos bekämpft werden, fordert der Naturschutzbund. Zudem müssten weitere Luchse angesiedelt werden, um den Bestand zu stabilisieren.

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Und aus Sicht des Naturbundes braucht es geeignete Lebensräume in unmittelbarer Nachbarschaft der bestehenden Reviere und vor allem Wander- und Ausbreitungskorridore. „Nicht nur Oberösterreich hat hier eine große Verantwortung, sondern auch die Nachbar-Bundesländer Niederösterreich und Steiermark sind dringend aufgerufen, aktiv Maßnahmen wie Bestandsstützungen für den Erhalt des Luchses zu setzen“, sagt Limberger und gibt zu bedenken: „Eine in den OÖ Kalkalpen isolierte Population wird langfristig nicht überleben können“.

Letztlich ist es eine Frage der Akzeptanz und des politischen Willens, das erneute Aussterben der großen Katzen zu verhindern, ist sich der Naturschutzbund mit anderen NGOs einig und setzt selbst die ersten Schritte: Mit Unterstützung der Bundesforste arbeitet er an einer umfassenden Analyse der Situation des Luchses in Österreich und wird daraus konkrete Maßnahmenempfehlungen ableiten.

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