Kroaten-Treffen in Bleiburg: Heuer keine Veranstaltung gemeldet
Das umstrittene Kroatentreffen am Loibacher Feld in Bleiburg wird heuer nach den bisher vorliegenden Informationen nicht stattfinden. Es sei für das Wochenende keine Veranstaltung angemeldet worden, auch nicht seitens des "Bleiburger Ehrenzugs", der das Treffen normalerweise organisiert, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio auf APA-Anfrage. Allerdings wurde eine Gegendemonstration angemeldet, die am Samstag in Bleiburg stattfinden soll.
Die Polizei sei dennoch vorbereitet und werde am Loibacher Feld vor Ort sein, sagte Dionisio. Würde jemand aus Kroatien einreisen, müsste die Person nach derzeitigen Vorgaben in Quarantäne an einer anzugebenden Unterkunft.
In Bleiburg wird alljährlich der Tötung von tausenden Ustascha-Kämpfern und ihrer Angehörigen nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht. Die Anhänger des faschistischen Hitler-Vasallenstaates Unabhängiger Staat Kroatien (NDH) hatten zu Kriegsende in Österreich Zuflucht gesucht, waren aber von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen jugoslawischen Partisanen übergeben worden, welche die gefangenen Ustascha an verschiedenen Schauplätzen töteten.
Die Veranstaltung am Loibacher Feld in Unterkärnten gilt als Treffpunkt von Kroaten, die den faschistischen NDH-Staat verklären. In vergangenen Jahren wurden immer wieder Ustascha-Symbole gesehen, regelmäßig gab es auch Festnahmen wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz. Im Vorjahr gab es eine Kranzniederlegung durch den kroatischen Botschafter, Zwischenfälle wurden seitens der Polizei keine registriert, ein größerer Menschenandrang blieb aus. Eine Anfrage bei der kroatischen Botschaft in Wien zu möglichen Plänen für heuer blieb zunächst unbeantwortet.