"Gesellschaft hat versagt": Letzte Generation stellt Proteste ein und löst sich auf
Hieß es gestern noch, Aktivisten der Letzten Generation könnten sich künftig auch in Flugzeugen festkleben, ist heute alles anders: Die Letzte Generation Österreich löst sich auf, wie sie am Dienstagmorgen in einem Statement verkündet:
Man habe es versucht. Und trotz Androhungen von Gewalt, Morddrohungen, Festnahmen und Haft, Hass und hohen Geldstrafen weitergemacht. Aber man sehe keine Perspektive für Erfolg mehr, heißt es in dem Brief, mit dem sich die Aktivistinnen und Aktivisten an "alle Menschen in Österreich" wenden.
"Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr. Die Regierung glänzte in den letzten zwei Jahren mit kompletter Inkompetenz. Menschen aus der Bevölkerung haben sich für die fossile Verdrängung entschieden. Wir sehen ein, dass Österreich weiter in fossiler Ignoranz bleiben will und damit in Kauf nimmt, für den Tod von Milliarden von Menschen mitverantwortlich zu sein. Die Gesellschaft hat versagt. Uns macht das unendlich traurig."
Man mache nun Platz, damit Neues entstehen könne und werde "die restlichen Finanzmittel verwenden wir, um die Kosten von Kriminalisierung und Ermittlungen zu decken." Erfreut über das Ende der Letzten Generation zeigte sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP):
Ähnlich sieht das die Niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Diese Einsicht ist eine gute Nachricht für unsere Mitmenschen und den Klimaschutz. Schließlich haben die oftmals überzogenen Aktionen der ‚Letzten Generation‘ viele Menschen gegen den Klimaschutz aufgebracht."
Wenig überraschend reagiert auch der FPÖ-Verkehrssprecher und Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker auf die Ankündigung der Letzten Generation: „Heute können hunderttausende Pendler und Autofahrer, die von diesen ‚Klimaterroristen‘ mit ihren irren Blockadeaktionen in den Stau gezwungen wurden, endlich aufatmen."
Auch wenn die Aktionen der "Letzten Generation" umstritten waren, hätten sie doch ein wichtiges Thema in den Vordergrund gerückt: Die rasch voranschreitende Klimakrise, so Global 2000 in einer Aussendung. Die Klimabewegung würde die Gesellschaft weiter aufrütteln.