Kannibalismus-Verdacht: Behörden blocken ab
Immer mehr grausige Details dringen zum Mord an der 20-jährigen Mirela B. aus Saalfelden an die Öffentlichkeit. Von Kannibalismus ist am Freitag in einem Bericht der Antenne Salzburg die Rede. Auch Recherchen des KURIER ergaben, dass Alexander O. seinem Opfer Stücke aus dem Körper herausgeschnitten und ihm ein Symbol in die Haut geritzt haben soll.
Aber auch dann werde sich die Staatsanwaltschaft nicht zu Details äußern. Teils aus ermittlungstaktischen, teils aus Pietätsgründen den Angehörigen gegenüber. Es ist eine Nachrichtensperre verhängt worden. Auch der Verfahrenshelfer des Tatverdächtigen, Strafverteidiger Andreas Pallauf, gibt keinen Kommentar ab.
Die Mutter und der jüngere Bruder von Mirela B. werden psychologisch betreut. Der Vater soll einen Nervenzusammenbruch erlitten haben. Er lebt in Bosnien und ist zur Beerdigung seiner Tochter am 11. Oktober nach Saalfelden gereist.
Motiv noch unklar
Alexander O. ist seit knapp zwei Wochen in U-Haft, am Montag findet die nächste Haftprüfung statt. Er habe die Tat grundsätzlich gestanden, das Motiv sei aber noch immer nicht eindeutig geklärt, sagt Staatsanwalt Neher. "Er hat bei den Befragungen schon mehrere Varianten präsentiert. Wir haben eine Tatrekonstruktion beantragt, damit er die Geschehnisse am Tatort nachspielen kann."
Ein wichtiger Baustein in den Ermittlungen werde auch das psychiatrische Gutachten des mittlerweile 21-Jährigen sein. Zum Tatzeitpunkt war er noch 20 Jahre alt, gilt damit vor Gericht als "junger Erwachsener". Im Falle einer Verurteilung erwarten ihn maximal 20 Jahre Haft statt Lebenslang.
Wie berichtet, wurde die 20-jährige Kellnerin in der Nacht auf den 9. Oktober tot in der Wohnung ihres gleichaltrigen Ex-Freundes gefunden. Alexander O. ließ sich widerstandslos festnehmen.
Der Tat soll ein heftiger Streit vorausgegangen sein. Nachbarn hatten gegen ein Uhr wegen Lärms die Polizei alarmiert.