Italienische Polizei warnt vor Präsenz mafiöser Clans in Österreich
Die italienische Anti-Mafia-Behörde DIA warnt vor der Präsenz krimineller Organisationen mit Verbindungen zur "'Ndrangheta" und der "Cosa Nostra" in Österreich. Diese Organisationen seien in der Lage, kriminelle Aktivitäten in verschiedenen Sektoren zu entfalten, warnte die DIA-Behörde in einem Bericht am Donnerstag. Geldwäsche werde unter anderem durch Immobilieninvestitionen und die Wiederverwendung von illegalen Erträgen im Wettgeschäft betrieben, hieß es.
Ermittlungen ergaben, dass Camorra-Clans Waffen von Österreich über Udine nach Italien schmuggeln. Österreich sei ein wichtiger Zugang zu Westeuropa auf der sogenannten Balkanroute, über die Ausländer mithilfe krimineller Organisationen illegal nach Italien gelangen, geht aus dem DIA-Bericht hervor, der dem italienischen Parlament vorgelegt wurde.
Bei den in den vergangenen Jahren aufgespürten Migranten handle es sich hauptsächlich um Pakistaner, Afghanen und Syrer, die oft auch in Drogendelikte verwickelt seien. "Auf der Balkan-Route betreiben kriminelle Organisationen aus der ehemaligen Sowjetunion den Handel mit Heroin und Waffen von der Türkei nach Europa", hieß es im Bericht.
Große Mengen von Drogen in Österreich
Eine internationale Untersuchung der Anti-Mafia-Behörden von Ancona ergab außerdem, dass große Mengen von Drogen auf österreichischem Gebiet gelagert wurden, die aus asiatischen Ländern stammten und nach Italien gebracht wurden, heißt es im Bericht.
Eine Untersuchung, die im März 2021 abgeschlossen wurde, ergab, dass die Balkanroute auch für den internationalen Handel bzw. Schmuggel mit Erdölprodukten genutzt werde. Diese Ölprodukte werden aus Raffinerien in Österreich, Slowenien, der Tschechischen Republik und Ungarn abgezweigt und in Italien auf den Markt gebracht.
Die DIA-Behörde lobte den effizienten Austausch von Informationen mit den österreichischen Ermittlern im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit. "Die Kooperation zwischen den Polizeidienststellen hat es im Laufe der Zeit ermöglicht, wichtige Analysen des kriminellen Phänomens durchzuführen", hieß es.