"Ist wie Autofahren": FPÖ empfiehlt auf Facebook weniger als 0,5 Promille
"Sie sind aber nicht von den Medien?", fragt ein Security misstrauisch beim Eintritt ins Wirtshaus. Es ist Freitagabend am Dorfplatz in Anthering im Salzburger Flachgau. Die örtliche FPÖ lädt zum monatlichen Stammtisch. Landesparteisekretär Andreas Hochwimmer, von Beruf Rechtsanwalt, hält dabei einen Vortrag über den Umgang mit Facebook, Twitter und Co. Untertitel: "Wie bewege ich mich in sozialen Netzwerken, ohne mich strafbar oder klagbar zu machen."
Anleitung fürs Posten?
Ähnliches befürchtet auch der Antheringer SPÖ-Gemeinderat Werner Mistlberger. "Ich habe ein bisschen Angst, dass das eine Anleitung wird, wie man straffrei Hasspostings verfasst", sagt er vor Beginn des Vortrags. Mehr als 30 Anhänger und Funktionäre der Freiheitlichen haben inzwischen in der Stube Platz genommen.
Von den Organisatoren will man von Hetze im Netz nichts wissen. "Ich vergleiche Facebook mit dem Autofahren. Da fährt man stundenlang dahin und irgendwann schneidet dich einer", sagt Walter Rainer, Chef der Antheringer FPÖ. Dann zeige man in der Hitze des Gefechts eben mal den Mittelfinger. Wie im echten Leben könne dies auch im virtuellen passieren – und kaum jemand wüsste, dass man sich dabei strafbar macht, meint Rainer.
"Ist mir zu gefährlich"
Zuhörerin Maria Altendorfer, die selbst keine sozialen Medien nutzt, meint nach dem Vortrag, dass man künftig wohl "besser aufpasst mit den Äußerungen". Bei ihrem Bruder Johann hat der Vortrag offenbar bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch er verzichtete bisher auf Facebook. Und will das auch weiterhin tun. "Was ich da heute so herausgehört habe, werde ich auch künftig kein Facebook haben", meint er. "Weil mir das zu gefährlich wäre."