Chronik/Österreich

Insekten-Wirtshaus: Die Linde als Bienen-Baum

Nicht mehr allzu lang und es summt und brummt in den Baumkronen der Linden. Denn sobald sie zu blühen beginnen, werden sie zum richtigen Insekten-Wirtshaus. Vor allem Bienen können den Blüten nicht widerstehen. Und damit ist die Linde – neben „Baum des Jahres 2021“ – einer der wichtigsten Bienen-Bäume der heimischen Flora.

„Die Linde hat eine frühe Blühkultur und ist damit wichtig für die Honigproduktion und die Imker“, sagte Oberösterreichs Agrar-Landesrat Maximilian Hiegelsberger (ÖVP) vergangene Woche in einer Pressekonferenz. Linden zu pflanzen würde die Wälder nicht nur klimafitter, sondern auch insektenfreundlicher machen. Mit ihrer maximalen Wuchshöhe von zehn bis 40 Metern sei die Linde wichtiger Teil unseres Landschaftsbildes. Mit den Arten Sommerlinde und Winterlinde in den österreichischen Alpen kann sie auf bis zu 1.500 Höhenmetern Wurzeln schlagen. Das bedeutet: Nektar im Überfluss.

Hoher Zuckergehalt

Sogar im Hochsommer ist mit der Nahrungsquelle nicht Schluss: Ab Ende Mai klebt Honigtau, den die Lindenzierlaus absondert, als glänzender Belag am Blatt. „Aufgrund des hohen Zuckergehaltes ist der Linden-Honigtau als Energiequelle für Honigbienen und andere Insekten von großer Bedeutung“, erklärt Petra Haslgrübler vom Bienenzentrum OÖ.

Damit ist die Lindenblüte meist Teil des Sommerblütenhonigs. Während man den reinen Lindenblütenhonig aus dem Nektar der Blüte an seiner hellgelb-grünlichen Farbe erkennt, ist Honig aus dem Honigtau hingegen dunkelgelb bis orange.