Chronik/Österreich

„Habt acht“: Neuer Offizier gibt nun in NÖ den Ton an

Es ist noch nicht lange her, da brauchte das Bundesheer, das der Bevölkerung seit jeher Schutz und Hilfe verspricht, selbst Unterstützung. Die Jahrhundertflut hatte auch den Sitz des Militärkommandos NÖ, die Hesserkaserne in St. Pölten, unter Wasser gesetzt, Waffenlager wurden geflutet, es gibt Schäden an der Infrastruktur.

Für Georg Härtinger war die Katastrophe im größten Bundesland zugleich eine Feuertaufe. Denn der gebürtige St. Pöltner, der 33 Jahre lang in der Garnison Mautern tätig war, half bereits im Lagezentrum in der Landeshauptstadt kräftig mit. Zwar war der Offizier damals noch nicht Militärkommandant von NÖ, sein Aufstieg aber dennoch längst beschlossene Sache.

Fahnenübergabe

Am Dienstag wurde der Wechsel schließlich hochoffiziell vollzogen. Oberst Michael Lippert, der nach dem eher unfreiwilligen Abgang von Brigadier Martin Jawurek, knapp zwei Jahre lang die Geschicke der am Armee in NÖ interimistisch geführt hatte, übergab die Fahne an Brigadier Härtinger. „Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit meinen Kollegen, dem Land und den Blaulichtorganisation“, betonte Härtinger.

Einsätze an der Grenze

Vorschusslorbeeren für den hochrangigen Offizier gab es auch von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP). Sie lege das Kommando in Niederösterreich „in gewissenhafte und bewährte Hände“, sagte Tanner. Härtinger stehe für „Kontinuität und Führungsstarke“. Der Brigadier sei ein „anerkannter, kompetenter und fähiger Offizier“, betonte Mikl-Leitner.

In seiner Laufbahn hat der Niederösterreicher den Lehrgang „Sicherheitsmanagement“ mit universitärem Charakter in den Jahren 2007 und 2008 sowie 2018 den Fachhochschul-Masterstudiengang „Militärische Führung“ absolviert.

Härtinger blickt auf zahlreiche Einsätze im In- und Ausland zurück, darunter die Sicherung der Staatsgrenze während des Jugoslawienkriegs 1991 sowie mehrere Einsätze im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina.

Dem neuen Militärkommandanten liegt vor allem die Stellungskommission Herzen, wie er am Dienstag betonte. Mehr als 8.000 junge Männer und Frauen durchlaufen jährlich die Gesundheitsstraße in der Hauptstadt.