Chronik/Österreich

Habichtskauz, Wildbiene und Hundsfisch haben sich wieder angesiedelt

Er hat kleine, mandelförmige Augen, trägt einen markanten Gesichtsschleier und verspeist liebend gerne Wühlmäuse. Die Rede ist vom Habichtskauz, der in Österreich trotz vereinzelt vorkommender Bruten als ausgestorben gilt. Nun zeigt sich Richard Zink, Leiter der Vogelwarte Seebarn in Niederösterreich, optimistisch, dass der Habichtskauz eine veritable Chance hat, in Österreich wieder langfristig Fuß zu fassen. „Seit Beginn des Wiederansiedlungprojektes im Jahr 2009 haben sich im Wienerwald und im Wildnisgebiet Dürrenstein 50 Reviere gebildet. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Brutpaare kontinuierlich, 250 ausgeflogene Jungvögel sind dokumentiert“, berichtet Zink. Laut Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau-Stellvertreter in Niederösterreich, soll die Initiative auch in den kommenden Jahren mit rund 200.000 Euro gefördert werden.

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Entdeckung im Fadenbach

Auch im Mekka der Artenvielfalt, wie die Direktorin des Nationalparks Donau-Auen, Edith Klauser, ihren Arbeitsbereich bezeichnet, werden immer wieder tierische Rückkehrer entdeckt. So konnte sich nicht nur der Seeadler mit mehreren Paaren wieder ganzjährig etablieren, auch der europäische Hundsfisch, der in Österreich ebenfalls als ausgestorben galt, wurde bereits Anfang der 1990er-Jahre im Fadenbach am nördlichen Donauufer gesichtet. „Die wichtigste Schutzmaßnahme für die bedrohte Art ist die Revitalisierung des Fadenbaches“, sagt Klauser. Die habe zuletzt gute Erfolge gebracht.

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Eine erfreuliche Nachricht im Zeitalter des Artenschwundes gibt es aber auch aus dem östlichen Weinviertel zu vermelden. In den Flugsandgebieten schwirrte plötzlich die Kleine Filzfurchenbiene herum, die eigentlich seit Jahrzehnten in Österreich als verschollen gilt.

Insgesamt gibt es in Niederösterreich 600 Bienen-Arten, die Bienen-Dichte ist – relativ gesehen – um ein Vielfaches höher als beispielsweise jene von Deutschland, aber: „Die größte Gefahr liegt im Verlust an Lebensraum, deshalb braucht es Schutzgebiete“, sagt Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums.

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