"Blüten" im Wert von 366.000 Euro entdeckt
Von Michael Berger
Sogar ein 13-jähriges Mädchen und ein 15 Jahre alter Jugendlicher brachten das Falschgeld unter die Leute. Der 15-Jährige war nicht nur vollwertiges Mitglied der zwölfköpfigen Fälscherbande, er galt sogar als große Nachwuchshoffnung.
Schließlich konnten Blüten im Wert von 366.310 Euro (100-, 50- und 10er-Noten) sowie 1,57 Millionen Dinar (umgerechnet 13.109 Euro) sichergestellt werden. Doch Geldfälschung war nur ein Standbein der Bande. Hunderte falsche Führerscheine, Fahrzeugpapiere, Vignetten, Personalausweise, Parkpickerl, Behindertenausweise und Pässe wurden gefunden.
„Diese Organisation war breit aufgestellt. Wir vermuten, dass Kriminelle in Ostländern mit Blüten und gefälschten Dokumenten versorgt wurden. Einige Falsifikate tauchten an Ostgrenzen auf“, erklärte Europol-Fahnder Christian Jeckoutek.
Blüten noch im Umlauf
Nationalbank-Direktor Stefan Augustin sprach von „guten, aber nicht perfekten Fälschungen“: „Bei den Banknoten merkt man den Unterschied vor allem am Papier.“ Die Werkstatt befand sich in einer Wohnung in Simmering. Sie war mit Tintenstrahldruckern ausgerüstet. Bei der Großrazzia wurde auch ein Revolver gefunden.
Tatsächlich aber gehen in Österreich die Fälschungsdelikte zurück.
Eine halbe Milliarde Schaden in der EU
Seit Einführung des Euro 2002 entstand durch Fälschungen von Banknoten und Münzen im EU-Raum ein finanzieller Schaden in der Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro. Die Delikte gehen aber auch international zurück.
Österreich
Für Fälscher ist Österreich wegen der im Vergleich geringen Bevölkerungszahl nicht wirklich attraktiv. Denn die Blüten sind nicht so leicht in den Geldfluss einzuspeisen. Nur ein Prozent der sichergestellten Fälschungen landeten in Österreich.