Symbolbild Corona-Impfung

Chronik/Österreich

147.000 Dokumente zur Corona-Impfung in Salzburg verschwunden

In Salzburg ist derzeit eine Festplatte nicht auffindbar, auf der das Rote Kreuz die Scans von rund 147.000 Dokumentationsbögen von Corona-Impfungen gespeichert hatte. "Wir haben leider feststellen müssen, dass uns ein Datenträger fehlt", sagte der Landesrettungskommandant des Roten Kreuz Salzburg, Anton Holzer, am Montag zur APA.

Er sprach von einer unangenehmen Sache. "Wir sind jedoch überzeugt, dass wir die externe Festplatte und den dazugehörigen Laptop noch finden." Dennoch habe man sich entschlossen, das Fehlen der Bögen dem Auftraggeber der Corona-Impfungen, dem Land Salzburg, zu melden.

"Das Land hat nun eine Meldung an die Datenschutzbehörde gemacht", erklärte Holzer. "Wir gehen nicht davon aus, dass es einen vorsätzlichen oder kriminellen Hintergrund gibt. Und es gibt keinerlei Hinweise, dass die Daten in Hände Dritter gekommen wären."

Datenträger könnte bei Übersiedelung "umgezogen" sein

Als im Februar und März 2022 die letzten Impfstraßen in Salzburg geschlossen wurden, sei der Druck für die Mitarbeiter sehr hoch gewesen. "Der Hilfseinsatz für die Ukraine-Flüchtlinge hat gerade begonnen, zugleich führte der Höhepunkt der Omikron-Welle zu Personal-Engpässen. Der Abbau der Impfstraßen musste schnell gehen, die Dinge sind alle in Lager gekommen und wurden dann zum Teil erneut übersiedelt. Der Datenträger dürfte da wohl in einer Tasche irgendwo dabei gewesen sein", sagte Holzer.

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Das Rote Kreuz Salzburg hat von Februar 2021 bis März 2022 rund 300.000 Covid-19-Impfungen durchgeführt. Dabei seien zu Beginn in den Impfstraßen Aufklärungs- und Dokumentationsbögen verwendet worden, etwa um die Daten gemäß den gesetzlichen Bestimmungen in den elektronischen Impfpass einmelden zu können.

"Weil in den mobilen und den stationären Impfstraßen in der Stadt Salzburg und im Flachgau dermaßen viele Papierbögen zusammengekommen sind, haben wir uns dazu entschlossen, diese einzuscannen, digital zu sichern und dann von einem Fachunternehmen entsorgen zu lassen", so Holzer.

Betroffenen müssen keinen Datenverlust fürchten

Diese Scans der zum Großteil handschriftlich ausgefüllten Bögen seien nun nicht zu finden. Nicht betroffen seien hingegen die Dokumentationsbögen der stationären Impfstraßen in den anderen Salzburger Bezirken Tennengau, Pongau, Lungau und Pinzgau.

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"Die Daten auf den Bögen zeigen, wann wer, wo und von wem mit welchem Impfstoff und mit welchen Chargen geimpft worden ist." Dazu seien Name, Adresse und Sozialversicherungsnummer der jeweiligen Person angeführt. Betroffene müssten aber keinen Datenverlust befürchten. "Alle Impfungen sind im elektronischen Impfpass dokumentiert und dort auch jederzeit aufrufbar."

Für Rückfragen hat das Rote Kreuz eine Hotline eingerichtet. Diese ist von Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr unter der Telefonnummer 0662 8144-10710 oder unter der E-Mail-Adresse (auskunft@s.roteskreuz.at) erreichbar.