Chronik/Österreich

Die Libelle im Museumsquartier: Alle auf einem Dach

Er soll ein neuer Star im Museumsquartier werden: der neue Veranstaltungsraum „MQ Libelle“ und die dazugehörige Terrasse auf dem Dach des Leopold–Museums.

Seit Freitagfrüh ist die Terrasse für die Öffentlichkeit freigegeben. Schon am Donnerstag wollten viele hinauf, doch da war der Zugang nur Ehrengästen erlaubt. Am Freitag hielt sich der Andrang dann in Grenzen. 400 Personen sind erlaubt, zu Mittag waren etwa 100 Menschen gleichzeitig dort.

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Die, die den – mittels im Haupthof aufgeklebter Libellen sichtbar gemachten – Weg hinauf fanden, waren aber durchaus angetan. „Ich bin begeistert“, sagte etwa Susanne Beyer, die extra ins Museumsquartier gekommen war, um sich die Libelle anzusehen. „Ich bin ja Wienerin und damit entdeckt man Wien ganz neu – weil man so viel sieht, was man normalerweise nicht erkennen kann.“ Für sie steht fest: Wenn sie das nächste Mal Besuch aus anderen Bundesländern bekommt, „dann werden wir da sicherlich wieder heraufkommen“.

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"Richtig cool“

Auch das junge Schweizer Paar Noemi und Marc, das sich derzeit auf Wien-Besuch befindet, freut sich über den Ausblick, der von Naturhistorischem und Kunsthistorischem Museum bis hin zu den Wiener Hausbergen reicht. „Es ist richtig cool, dass man hier hochkann und sich das anschauen darf“, genossen die beiden die in der Zwischenzeit herausgekommene Sonne.

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Besonders über den freien Zugang zur Libelle freut sich auch Reinhold aus Wien, denn „üblicherweise sind an solchen Orten exklusive Clubs“. Auch er ist extra ins MQ gekommen, um als einer der ersten die Terrasse zu besichtigen. Einen kleinen Kritikpunkt hat Reinhold dann aber doch vorzubringen: „Ein bisschen leer ist es noch.“

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Oligarchen-Wohnung

Deutlicher formuliert da schon Sergio seine Kritik; ihn erinnert die Terrasse eher an „die Wohnung eines Oligarchen“. Zu steril findet er den Platz, und aufgrund der fehlenden Pflanzen werde es „in der Sonne auch sicher sehr heiß“.

Und tatsächlich: Auf Pflanzen wurde wegen der im Museum darunter lagernden Schätze verzichtet, braucht Grün doch Wasser – auf das Kunst durchwegs empfindlich reagiert. Warum es abgesehen vom Schanigarten des zum Café Leopold gehörenden Kiosks keine Sitzgelegenheiten gibt, erschließt sich hingegen nicht so leicht. Laut MQ wurde darauf verzichtet, um den Platz nicht zu sehr einzuschränken. Der – stolz verkündete – konsumfreie Raum am Dach verliert dadurch jedoch an Aufenthaltsqualität.

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Den Großteil der Besucher störte das freilich nicht – und viele nahmen auch gerne im Schanigarten Platz, der konstant gut gefüllt war. Worüber sich Betreiber Adam Gortvai naturgemäß freute: Die Leute würden das Konzept mit Fingerfood und hochwertigen Aperitifs (zehn verschiedene Negroni-Variationen!) annehmen, für den Abend erwartet er sich dann – bei Schönwetter – eine volle Hütte.

Die Aussicht sollte dabei helfen.

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