Deutschland könnte Grenze zu Tirol früher öffnen
Die Beziehung zwischen Deutschland und Österreich - speziell Bayern und Tirol - waren schon einmal entspannter.
Mitte Februar hat Deutschland Tirol aufgrund intensiver Verbreitung der südafrikanischen Variante des Corona-Virus zum Virusgebiet erklärt und stationäre Kontrollen an den Grenzen eingerichtet. "Einmal Ischgl reicht - lieber an dieser Stelle auf Nummer sicher gehen", argumentierte der bayrische Ministerpräsident Markus Söder damals griffig.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer meinte, die deutsche Regierung werde nicht "tatenlos zusehen, wie die Virus-Mutation zu uns rüber schwappt".
Grenzen also zu - sehr zum Unmut der Tiroler. "So geht man mit Nachbarn nicht um", reagierte Landeshauptmann Günther Platter. Tirol werde "bewusst an den Pranger gestellt."
Aller Protest nutzte nichts - fortan durften nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gab es etwa für Lastwagenfahrer und Grenzgänger in systemrelevanten Berufe.
Immer wieder gab es Beschwerden über Schikanen an der bayerisch-tirolerischen Grenze gegeben. Nicht zuletzt verweigerte die bayerische Staatskanzlei Landeshauptmann Platter die Durchfahrt durch Deutschland. Seine berufliche Reise nach Wien zu einem Bund-Länder-Gipfel würde unter "keine der definierten Ausnahmen" fallen, hieß es.
Ende der Sperre schon am Sonntag möglich
Vor wenigen Tagen musste ein Rettungswagen mit einem Herzpatienten an Board 30 Minuten an der Grenze warten. Ein Dokument hat gefehlt.
Nun dürfte Deutschland Tirol schon früher von der Liste der Virusvariantengebiete nehmen, schreibt die Tiroler Tageszeitung. Das würde ein Ende des Ausreisestopps aus Tirol bedeuten. Die Entscheidung könnte laut TT schon heute getroffen werden - so könnte es sein, dass der Einreisestopp ab Sonntag vorbei ist.
Die Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante konnte seit Februar deutlich eingedämmt werden - nicht zuletzt durch eine gesonderte Impfaktion für den Bezirk Schwaz.
Seehofer hatte im Vorfeld schon einmal angekündigt, Tirol eventuell schon früher von der Liste der Risikovarianten-Gebiete zu nehmen.
Die Bewertung dafür liegt in Deutschland beim Robert-Koch-Institut. Die Politik richtet ihre Entscheidungen danach aus.