Der Unterschied zwischen Krampussen und Perchten
Von Nikolaus Tuschar
Seit Christoph Waltz in der Tonight Show mit Jimmy Fallon den Unterschied zwischen amerikanischen und österreichischen Weihnachtstraditionen erzählt, wissen wohl viele Amerikaner, dass es in Österreich zu Weihnachten etwas „rauer“ zugehen kann. „Universen trennen uns, “ führt Waltz aus und erklärt zum sichtlichen Erstaunen des Moderators Jimmy Fallon : „Der Krampus ist der Begleiter des heiligen Nikolaus. Während der eine mit Geschenken und Lob kommt, taucht der andere mit einer Rute und einem großen Sack auf. Waltz spricht dabei von einer “dialektischen Herangehensweise.“ Der Krampus spielt sozusagen den Anwalt des Teufels, nimmt die Kontraposition zum Nikolaus ein, ist aber nicht abgeneigt, zur gleichen Erkenntnis zu gelangen.
Das bestätigt auch der Brauchtumsexperte Wolfgang Lattacher: „Der Krampus versucht nichts anderes als der Nikolaus. Er versucht es nur mit anderen Mitteln. “
Krampus oder Percht?
Was viele jedoch nicht wissen: Der Krampus hat mit den Perchten ähnlich viel Gemeinsamkeiten, wie Boris Johnson mit Donald Trump. Zwar mögen sich die beiden in puncto Haarpracht ähneln, manch einer mag gar behaupten, es sind einige Parallelen im Wesen und Auftreten zu erkennen, jedoch könnte der Ursprung der beiden wohl kaum unterschiedlicher sein.
Die Perchten sollen nämlich während der sogenannten Raunachtszeit dafür sorgen, den Winter und die Kälte zu vertreiben. Die Raunächte beginnen am Thomastag, dem 21. Dezember, und enden am 6. Jänner am Dreikönigstag. Die Thomasnacht gilt als Höhepunkt. Die Perchten tragen die Masken und Verkleidung von der man vermutet, dass sie Winterdämonen darstellt. „Man hoffte, mit der Maskierung die Wintergeister zu erschrecken, damit sie flüchten und die Wärme zurückkommt“, erklärt Lattacher.