Chronik/Österreich

Bundesregierung verkündet neue Maßnahmen gegen Coronavirus

Freitagabend hat das Coronavirus alle österreichischen Bundesländer erreicht - in allen gab es bestätigte Fälle. Freitagabend kamen 4 neue Fälle aus dem Burgenland dazu.

Österreichweit sind aktuell (Stand Freitagabend) 66 Personen mit dem Coronavirus infiziert, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer und Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitagabend in einer Pressekonferenz bekannt gaben.

Neue Maßnahmen

Ab sofort werden keine Direktflüge mehr in die besonders betroffenen Gebiete Iran, Südkorea sowie in die beiden norditalienischen Städte Mailand und Bologna durchgeführt. An den Grenzen zu Italien finden „punktuelle Gesundheitschecks“ statt, und Einreisende aus Regionen, wo es Reisewarnungen gibt, müssen eine Bestätigung von einem Arzt vorlegen, dass sie nicht infiziert sind.

Ansteckungen in Wien

In Wien gibt es am heutigen Freitag mindestens sieben weitere bestätigte Infektionen. Unter anderen betroffen sind eine Mutter und ihre beiden Söhne, die sich bei einer Veranstaltung im französischen Elsass angesteckt haben dürften. Beide Söhne besuchen das Lycee Francais de Vienne, eine Privatschule in Wien-Alsergrund. Die gesamte Klasse der Burschen wurde abgesondert. Wie Andreas Huber, Sprecher des medizinischen Krisenstabes der Stadt Wien mitteilte, war die Familie auf einer Veranstaltung im Mulhouse, einer Stadt im Dreiländereck Frankreich-Deutschland-Schweiz. 

Nach der Rückkehr traten die ersten Symptome bei den Söhnen auf. Zudem lagen mehrere bestätigte Infektionen von Teilnehmern der Veranstaltung vor. Die infizierte Familie befindet sich in häuslicher Quarantäne. Außerdem wurden auch zwei Iran-Rückkehrer, eine Italien-Urlauberin, sowie eine weitere Wienerin positiv getestet.

Ebenfalls neu, ist der Fall eines Salzburgers. Dort ist ein 37-jähriger Deutscher aus dem Raum Frankfurt, der sich privat in St. Gilgen am Wolfgangsee befindet, positiv getestet worden. Der Deutsche befindet sich nun in häuslicher Quarantäne. Auch in der Steiermark gibt es zwei weitere neue Fälle und somit insgesamt die sechste Infektion in der Steiermark. Beim fünften Fall handelt es sich um eine Person in der Obersteiermark, der sechste steirische Infektionsfall betrifft eine Person in Graz. Vorerst waren noch keine Details bekannt.

Zwei Lehrer in Wien unter Verdacht

Die Volksschule Galileigasse in Wien-Alsergrund wurde heute, Freitag, vorübergehend gesperrt. Zwei Lehrer der Schule sollen sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Eine der beiden Lehrerinnen ist in Kontakt zu der bisher einzigen bestätigten Covid-19-Patientin in Kärnten gestanden. Am Dienstag kam die Lehrerin zum letzten Mal in die Schule, bevor sie in Krankenstand ging. Da sie alle Klassen unterrichtete, blieb vorsorglich die gesamte Volksschule am Freitag gesperrt. Die Eltern wurden rechtzeitig informiert.

Beide Lehrerinnen wurden getestet, das Ergebnis liegt noch nicht vor. Bei Vorliegen der Ergebnisse, werden weitere Veranlassungen getroffen, sagt ein Sprecher des Gesundheitsstadtrates Peter Hacker.

Auch in Kärnten wurde die Privatschule Carinthia in Velden (Bezirk Villach-Land) vorsorglich geschlossen. Wie die Schule auf ihrer Homepage mitteilte, handelte es sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Eine Lehrerin hatte Kontakt zur Kärntner Coronavirus-Patientin.

Stockerauer Gymnasium betroffen

Außerdem wurde in Niederösterreich ein Mädchen im Gymnasium in Stockerau (Bezirk Korneuburg) positiv auf das Virus getestet. Ihre Mitschüler und Lehrer befinden sich, laut Angaben aus dem Büro von nö- Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), in häuslicher Quarantäne. Sollten Symptome auftreten, würden sie ebenfalls getestet.

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Spitalsmitarbeiterin positiv

Eine Mitarbeiterin am Landesklinikum Korneuburg in Niederösterreich ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Frau war in einem Labor tätig, so der Sprecher der Landesklinikenholding, Bernhard Jany. Mehr als 30 weitere Mitarbeiter, die mit der Frau Kontakt hatten, müssen nun zu Hause in Quarantäne bleiben. Die Frau selbst hat leichte Symptome, drei ihrer Kollegen die mit ihr in engem Kontakt waren müssen in häusliche Quarantäne. Sie haben bisher keine Symtpome.

63 Menschen infiziert 

Insgesamt sind in Österreich mittlerweile 63Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 

Zwei mit dem SARS-CoV-2 Infizierte konnten bereits wieder geheilt aus dem Krankenhaus in Innsbruck entlassen werden. In Österreich gab es bisher 4.000 Tests.

Die Zahl der weltweit diagnostizierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf mehr als 100.000 gestiegen.

Hilfen für die Wirtschaft

Die Regierung stellt sich indes auf punktuelle Kurzarbeit aufgrund des Virus ein. Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist man auf dieses Szenario bereits vorbereitet. "Wir agieren mit Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen, Kreditgarantien und vor allem mit dem Instrument der Kurzarbeit für größere Unternehmen", sagt der Regierungschef am Freitag. Die AUA hat bereits vorsorglich alle ihre rund 7.000 Beschäftigten beim Arbeitsmarktservice (AMS)  zur Kurzarbeit angemeldet.

  • Bei der Gesundheitshotline 1450 können sie allfällige Verdachtsfälle abklären. 
  • Außerdem gibt es inzwischen die Coronavirus-Hotline der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Sie steht rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 555 621 zur Verfügung.
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