Corona-Krise: Jetzt spielt die steirische Polizei zum Dank ein Lied
Schwer zu erraten ist es nicht, was die Steirer hören wollen. "Steiermark" von STS schlägt Rainhard Fendrichs "I am from Austria" über Längen beziehungsweise mit Tausenden Stimmen. Von "I will survive" (Gloria Gaynor) und "Don't stop believin'" (Journey) halten die Steirer offenbar gar nichts - nur ein paar Hundert Däumchen gingen bis Montagvormittag für diese Lieder nach oben.
Somit dürfte für die Landespolizeidirektion Steiermark klar sein, welchem Befehl sie heute Abend folgt: Die steirischen Beamten übernehmen die Aktion, die in Wien auch für ein bisschen Kopfschütteln unter Kritikern gesorgt hat - in allen Streifenwägen gehen heute, punkt 17.55, die Fensterscheiben runter und das Radio an. Der ORF-Steiermark legt auf, die Polizei spielt ab, um sich für den Zusammenhalt in der Corona-Krise zu bedanken und ihn zu unterstützen.
Natürlich sei es nicht vordringlich Aufgabe der Exekutive, für Musikbeschalllung zu sorgen, betont Sprecher Markus Lamb. "Aber durch die Aktion in Wien haben auch wir viel positive Resonanz erfahren. Es hat unzählige Zurufe aus der Bevölkerung gegeben, macht's das doch auch."
Also macht sie es, die steirische Behörde. Via Facebook wird seit gestern aufgerufen, sich für eines der vier vorgeschlagenen Lieder zu entscheiden. Die "Steiermark"-Hymne von STS lag Montagvormittag, Stand 10 Uhr, mit rund 5.400 Stimmen voran, gefolgt von Fendrichs "I am from Austria" mit rund 2.100. Die Facebook-Nützer mögen die Idee, wie es scheint: Es gab bereits rund 8.500 "Gefällt mir", der Beitrag wurde rund 500 Mal geteilt, zudem schrieben die Leser rund 950 Kommentare.
"Keine Juke Box"
Wie lange die Polizei das Vorhaben durchzieht, ist offen. Da gäbe es keine Vorgaben. "Natürlich ist das eine außergewöhnliche Aktion für die Polizei. Wir sind ja keine Juke Box", betont Lamb. "Wir sind die, die Regeleinhaltung einfordern. Aber warum sollen wir nicht auch einmal einen positiven Spirit mittragen, positive Stimmung verbreiten?"