Valneva-Impfungen starten noch diese Woche
74.000 Dosen des Corona-Totimpfstoffs Valneva sollen am heutigen Dienstag in Österreich eintreffen, am Donnerstag werden die Vakzine an die Bundesländer verteilt.
In Kärnten wird der neue Impfstoff bereits ab Freitag verabreicht. Die Steiermark folgt Ende August, die Bundeshauptstadt Wien am 1. September. Mehrere Bundesländer warten noch auf Infos aus dem Gesundheitsministerium bzw. auf die Möglichkeit, das Vakzine auch über die Bundesbeschaffungsagentur bestellen zu können.
Beim Vakzin VLA2001 handelt es sich um den einzigen Ganzvirus-Impfstoffkandidaten ("Totimpfstoff"), der in Europa vom österreichisch-französischen Unternehmen Valneva entwickelt wurde. VLA2001 ist das sechste in der EU zugelassene Vakzine für die Corona-Schutzimpfung. Die Impfdosen waren ursprünglich bereits am Montag in Oberösterreich erwartet worden, der Lkw hing aber in Deutschland fest und wurde nun am Dienstagvormittag erwartet.
Kärnten macht den Anfang
In Kärnten wird er ab kommendem Freitag angeboten. Verimpft wird er sowohl bei niedergelassenen Ärzten, als auch an der ÖGK-Impfstelle am Alten Platz in Klagenfurt, teilte Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) am Montag mit.
Wenn der Valneva-Impfstoff wie geplant am Donnerstag in die Steiermark geliefert wird, soll er laut Gerald Lichtenegger, Leiter des Pandemie-Managements Steiermark, ab Dienstag, 30. August, an allen 15 steirischen Impfstraßen erhältlich sein. Wer speziell dieses Vakzin haben möchte, muss das nur an den Impfstraßen äußern. Die niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen können den Impfstoff ebenfalls für ihre Patientinnen und Patienten ab kommender Woche bestellen.
Wien, Burgenland
In Wien können Impftermine mit Valneva ab Donnerstag, 25. August, online über das impfservice.wien oder über die Gesundheitshotline 1450 gebucht werden. Verabreicht wird VLA2001 ab nächsten Donnerstag, den 1. September ausschließlich im Austria Center Vienna (ACV). Eine Terminreservierung wird empfohlen, Immunisierungen sind aber auch ohne Termin täglich zwischen 7.00 und 19.00 Uhr (Annahmeschluss 18 Uhr) möglich.
Im Burgenland wartet man noch auf Infos aus dem Gesundheitsministerium, wann genau der Valneva-Impfstoff an das Land geliefert wird. Sobald dieser eingetroffen sei, werde er auch verfügbar sein, hieß es auf APA-Anfrage vom Koordinationsstab Coronavirus. Die Ärzte können den Impfstoff dann bestellen. Auch in den Impfzentren wird er voraussichtlich verimpft werden.
In Vorarlberg hieß es seitens der Landespressestelle, dass der Impfstoff ab Dienstag bestellbar sei. Aller Voraussicht nach könne er schon in der nächsten Woche erstmals verimpft werden.
Laut Notruf NÖ soll Valneva in Niederösterreich ab Samstag in Impfzentren und ab kommender Woche auch bei Ärzten, die Interesse haben, zur Verwendung kommen. Für das Bundesland seien 13.986 oder knapp 19 Prozent der 74.000 Dosen des Corona-Impfstoffs vorgesehen.
Sobald der Valneva-Impfstoff über Shops der Bundesbeschaffungsagentur bestellbar sei, werde Oberösterreich das Vakzin ordern. "Wir rechnen mit einer Vorlaufzeit von drei Tagen ab dem möglichen Bestellzeitpunkt bis Valneva in den oberösterreichischen Impfstraßen verimpft werden kann", teilte der Krisenstab des Landes mit. Bis zum Montag hatten sich 62 Interessierte auf der Warteliste für einen Stich mit dem Totimpfstoff angemeldet.
Auch seitens des Landes Tirol betonte man auf APA-Anfrage, dass das Valneva-Kontingent beim Bund umgehend abgerufen werde, sobald dies möglich ist. "Der Zeitpunkt der Lieferung sowie die Menge an Impfstoff, der für Tirol zur Verfügung steht, wird seitens des Gesundheitsministeriums noch im Detail mitgeteilt", hieß es. Sobald die Auslieferung, die in Tirol in einem ersten Schritt an die Impfzentren erfolge, stattgefunden hat, könne der Impfstoff bei der Termin-Buchung über www.tirolimpft.at bzw. direkt vor Ort in den Impfzentren ausgewählt werden, so das Land.
"Noch können wir keinen Impfstoff bestellen, weil die Menge noch auf null gestellt ist", sagte auch Rainer Pusch, Impfkoordinator des Landes Salzburg, am Montagnachmittag zur APA. "Wir werden aber informiert, sobald das möglich ist und gehen nicht von einer Verzögerung aus." Die Nachfrage nach dem Valneva-Impfstoff sei derzeit allerdings gering, es gebe nur vereinzelt Anfragen. Dies dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass der Impfstoff nur für die Altersgruppe der 18- bis 50-Jährigen zugelassen ist und es nur für die erste und zweite Impfung eine Empfehlung gebe, so Pusch. "Wir tun uns also schwer, wenn etwa ältere Personen Interesse zeigen oder jemand nach zwei mRNA-Impfungen lieber den Valneva-Impfstoff hätte."
Beim Land Salzburg rechnet mit einer Lieferung von rund 4.000 Dosen. "Das wird ausreichen. Es gibt einzelne Interessenten, ich glaube aber, dass die meisten auf einen Varianten-Impfstoff warten."
Pusch hat dazu auch einen Vergleich parat: Als der Covid-Impfstoff von Novavax zugelassen worden ist, habe es in Salzburg 1.500 Anmeldungen für die ersten Impftage gegeben, gekommen seien lediglich 150 Personen. Mittlerweile habe man aber 1.500 Dosen verimpft.