Corona-Regeln für den Bergsport
Von Patrick Wammerl
Corona hat das Freizeitverhalten der Österreicher deutlich verändert. „Noch nie war das Bedürfnis, hinaus zu gehen, so groß wie jetzt. Wandern, Bergtouren und Klettern sind extrem angesagt“, erklärt Miriam Aigner-Köthe. Und sie muss es wissen.
Schließlich vertritt die Geschäftsführerin des Verbands alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) 785.142 Mitglieder. Mit mehr als einer halben Million ist der Österreichische Alpenverein die größte alpine Organisation, gefolgt von den Naturfreunden mit rund 155.000 zahlenden Mitgliedern.
Weil Corona-bedingt Auslandsreisen im heurigen Sommer sicher stagnieren und Heimaturlaub angesagt ist, rechnet der VAVÖ mit einem regelrechten Bergsport-Boom. „Das birgt mehrere Gefahren in sich. Es zieht vor allem auch unerfahrene Personen ins alpine Gelände“, so Aigner-Köthe.
Sie rät allen Ausflüglern und Wanderern dazu, sich vor einer geplanten Bergtour genau mit den Bedingungen auseinanderzusetzen und Vorbereitungen zu treffen.
Leitlinien
Bergsport-Experten des Alpenvereins und der Naturfreunde haben in Zusammenarbeit mit dem VAVÖ Leitlinien für die Bergsportausübung in Zeiten der Corona-Pandemie ausgearbeitet. „Die Regeln stehen mit den Verordnungen der Bundesregierung im Einklang und sollen gleichzeitig eine zumutbare und freudvolle Sportausübung ermöglichen“, sagt Aigner-Köthe.
Zu dem 8-Punkte-Plan gehört, nur gesund in die Berge zu gehen, Abstand zu halten und bevorzugt in Kleingruppen unterwegs zu sein.
Gewohnte Rituale wie das Gipfelbussi oder die geteilte Trinkflasche sollen wegen des Ansteckungsrisikos unterlassen werden. Bei Fahrgemeinschaften empfiehlt die Leitlinie maximal zwei Personen pro Sitzreihe. Besonders wichtig sei die Beachtung der Hüttenregeln und das Reservieren von Schlafplätzen.