Corona-Impfung: Ärger bei Hochrisikogruppe in Wien
Wien ist kurz davor, bei den Corona-Impfungen eine magische Marke überschreiten: Noch diese Woche werden 100.000 Impfdosen verabreicht sein, gab das Gesundheitsressort am Mittwoch bekannt. 60.292 Menschen haben bereits die erste Teilimpfung erhalten und 37.601 schon die zweite.
Nach den Senioren in den Pflegeheimen und den Medizinern beginnt die Stadt nun, weitere Gruppen zu immunisieren: Gestern war Impfstart für Senioren über 80 Jahre, für Menschen, die in exponierten Bereichen (wie etwa Laboren) arbeiten und für Personen mit Behinderungen sowie aus der Hochrisikogruppe. Die Injektionen werden hauptsächlich in zwei neuen Corona-Impfzentren verabreicht, die ab sofort in Betrieb sind. Dabei handelt es sich um die ersten derartigen Einrichtungen in der Stadt, sie befinden sich in der Gasgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus und am Schrödingerplatz in der Donaustadt.
Ärger in der Messe
Auch die Halle D in der Messe wird als Impf-Straße genutzt, vor allem Behinderte und deren persönliche Assistenten konnten sich dort am Mittwoch erstmals impfen lassen. Für Ärger sorgte schon im Vorfeld, dass es ausschließlich Astra Zeneca als Impfstoff gibt. Wer einen anderen möchte, wird auf unbestimmte Zeit vertröstet. Auch bei der Anmeldung bei 1450 gab es offenbar im Vorfeld Probleme: Nicht alle Hotline-Mitarbeiter dort wussten über den Start der Impfung Bescheid.
Die Organisation vor Ort funktionierte jedenfalls sehr gut, allerdings verärgerte die Aufklärung vor der Impfung so manchen Patienten: „Das ist schon ein kleiner Skandal hier“, sagte eine der Betroffenen. Gemeint war der Umstand, dass die Aufklärungen im Schnellverfahren im Stehen durchgeführt wurde. Die Mediziner konnten nur allgemeine Fragen beantworten, bei speziellen Fragen zu möglichen Nebenwirkungen bei einzelnen Krankheiten lautete die Antwort vielfach: „Woher soll ich das wissen?“
Freundlicher war jedenfalls das Impf-Personal, das viel Optimismus versprühte und auf die vielen Vorteile hinwies, die man mit einer Impfung nun hat: etwa mehr Reisefreiheit. Nur in einem Fall war der Optimismus nicht so groß: „Mit diesen Mutationen wird es leider noch mindestens ein Jahr dauern, bis das alles vorbei ist“, sagte eine der Ärztinnen.