Chronik/Österreich

Mehr Einsätze für die Bergrettung: Helfer retteten fast 10.000 Leben

Die Österreichische Bergrettung hat im Jahr 2023 ein Plus um drei Prozent an absolvierten Einsätzen verzeichnet. Mehr als 9.600 Mal mussten die Bergretter im vergangenen Jahr ausrücken.

Dabei wurden 9.997 Personen geborgen - um elf Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. 273 Menschen konnten nur noch tot geborgen werden, hieß es am Montag in einer Aussendung. Alpine Einsatzorganisationen betonten, den Ausbau von Präventionsmaßnahmen vorantreiben zu wollen.

Bezüglich der Unfallstatistik dürfte es jedoch eine hohe Dunkelziffer geben, nachdem nicht jede Verletzung polizeilich gemeldet werde oder einen Einsatz nötig mache.

Befragungen und Hochrechnungen helfen aus

"Um die hohe Dunkelziffer zu erfassen, führen wir regelmäßig Befragungen von Unfallopfern und Hochrechnungen durch. Daher wissen wir, dass allein beim Skifahren, Snowboarden, Wandern, Bergsteigen, Klettern und Mountainbiken pro Jahr insgesamt rund 47.000 Personen aus Österreich so schwer verletzt werden, dass sie in einer Ambulanz oder in einem Spital behandelt werden müssen", sagte Johanna Trauner-Karner, Bereichsleiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

Vernetzung und Prävention von Einsatzorganisationen sei "enorm wichtig, damit Notfälle erst gar nicht passieren und die Hilfsorganisationen entlastet werden", sagte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, bei einer Veranstaltung von Bergrettung, KFV und dem Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS).

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bezeichnete den Einsatz der 13.000 ehrenamtlichen Bergretter als "unverzichtbar".

Keine Nachwuchssorgen

Über Nachwuchsprobleme scheint man sich bei der Bergrettung indes keine Sorgen machen zu müssen. "Wir freuen uns sehr, dass die Zahl unserer freiwilligen Mitglieder im Vorjahr neuerlich leicht gestiegen ist", sagte Stefan Hochstaffl, Präsident der Österreichischen Bergrettung. Um besser mit belastenden Einsätzen umgehen zu können, werde die professionelle Unterstützung für solche Situationen ausgebaut, hieß es.