Chronik/Österreich

Beheizte Schienen und Tonnen von Salz und Sole

Was Kinderaugen leuchten lässt, löst im Straßenverkehr weniger Begeisterung aus: Schnee. Besonders im Osten sorgen bereits wenige Zentimeter für Chaos. Am Freitag heißt es auf höher gelegenen Autobahnen- und Schnellstraßen-Abschnitten wie in Niederösterreich auf der A 2 Südautobahn im Wechselabschnitt sowie auf der A 21 Wiener Außenringautobahn: Fuß vom Gas.

Auch im Burgenland, etwa im Bereich der S 31 Burgenland Schnellstraße oder des Sieggrabener Sattels, kann sich der Winter bemerkbar machen. Die Winterdienste sind jedenfalls gerüstet: In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland stehen 16 ASFINAG-Autobahnmeistereien für ihren Einsatz gegen Schnee und Glatteis bereit.

Hochleistungsschleuder

Und auch bei den ÖBB kann der Winter kommen: Der Winterdienst, mit rund 5.000 Mitarbeitern im Schichtbetrieb, arbeitet bundesländerübergreifend. Investiert werden in freie Schienen jährlich rund 40 Millionen Euro. Gegen widrige Witterungsverhältnisse werden zwei Drittel aller Weichen in Österreich elektrisch beheizt. Zusätzlich steht eine zweimal 1.000 PS-starke Hochleistungsschneeschleuder bereit. Räumleistung: 15.000 Tonnen pro Stunde.

Beim Winterdienst in Salzburg sind für den bevorstehenden Winter 2.000 Tonnen Splitt und 1.400 Tonnen Salz eingelagert. Salz als Streumittel kommt – abgesehen von verordneten Ausnahmen – nur auf Hauptstraßen mit Obus-Linien zum Einsatz. Die Lösung heißt Sole.

Effizient

So wie auch im Nachbarbundesland Kärnten. „Wir wissen zwar nicht, wie niederschlagsreich die kalte Jahreszeit heuer sein wird, die Wetterkapriolen häufen sich wegen des Klimawandels aber markant. Unsere Mitarbeiter werden ständig geschult und sind bestens für ihre Aufgabe im Winterdienst vorbereitet“, sagt Irene Hochstetter-Lackner, Vizebürgermeisterin von Villach.

Seit Jahren werde zunehmend feuchtes Salz, also eine Sole-Lösung verwendet. „Das ist effizienter gegen Eisbildung, wird nicht so schnell verweht wie körniges Salz, weil es besser haftet und außerdem ist es deutlich umweltfreundlicher und auch günstiger.“

Sole besteht aus Wasser und einem Salzanteil von circa 20 Prozent. Direkt auf dem Streuteller des Winterdienstfahrzeugs werden Sole und Trockensalz vermischt, wodurch Feuchtsalz entsteht. Ein Teil der Fahrzeuge ist bereits so adaptiert, dass sie schon vorbereitete Sole aufbringen.