Chronik/Österreich

Baby Magdalena hatte es eilig: Geburt mitten am Parkplatz

Sie hatte es wohl besonders eilig: Die kleine Magdalena.

Wie das Rote Kreuz Salzburg am Dienstag bekannt gab, wurde Ersthelferin Christina Braunstein bereits am Freitag zur Geburtshelferin. Bei der hochschwangeren Cornelia Kloiber hatten auf dem Weg ins Krankenhaus die Presswehen eingesetzt. Sofort brach Braunstein zum Einsatzort auf einem Parkplatz neben der Hinterseer Landstraße auf.

Der Vater und Hebamme Elisabeth Holztrattner warteten bereits. Sie hatten die Rückbank des Autos umgelegt und die Mutter in Seitenlage im Kofferraum platziert. 

Erste Geburt im Rettungsdienst

„Das war meine erste Geburtserfahrung im Rettungsdienst. Zum Glück hatte ich das Geburtenset griffbereit in meinem Rucksack. Die Zusammenarbeit mit der Hebamme war einfach großartig. Ich bin dankbar, dass ich diese besondere Erfahrung machen durfte“, erzählt Braunstein.

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Auch für Hebamme Elisabeth Holztrattner war es ein Erlebnis, das ihr in Erinnerung bleiben wird. „Ich bin seit elf Jahren Klinikhebamme. Ich habe mir in dieser Zeit immer gewünscht, zu einer ungeplanten außerklinischen Geburt gerufen zu werden. Jetzt war es so weit und es ist unendlich schön, dass alles gut verlaufen ist“, sagt sie.

So erblickte die kerngesunde Magdalena um 15:32 Uhr das Licht der Welt und begrüßte Mama und Papa mit einem Schrei. „Ich bin wirklich sehr froh und dankbar, dass Elisabeth und Christina so schnell da waren und dadurch die Geburt unseres zweiten Kindes so reibungslos und schnell geklappt hat – auch wenn es so nicht geplant war“, so die glückliche Mutter, Cornelia Kloiber.

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Nachdem der zusätzlich alarmierte Notarzt Mutter und Baby untersucht hatte, transportierte das Team des Rettungswagens die junge Familie ins Landeskrankenhaus – wo die Geburt eigentlich geplant gewesen war. 

Ersthelfer sind näher dran

Das Ersthelfer-Team, auch First Responder genannt, wurde vom Roten Kreuz Salzburg im Jahr 2014 eingeführt. Diese wertvolle Ergänzung des Rettungsdienstes ermöglicht es ehrenamtlichen Rettungssanitäter und Notfallsanitäter, in ihrer Freizeit in der Nähe ihres Wohnorts aktiv zu sein.

Durch die örtliche Nähe können sie schnell am Einsatzort eintreffen und je nach Situation sofort lebensrettende Maßnahmen einleiten. Derzeit engagieren sich rund 60 ehrenamtliche First Responder im Bundesland. Dass der Bedarf da ist, zeigen die Zahlen: So absolvierten sie zum Beispiel im Jahr 2022 rund 2.400 Einsätze.