Chronik/Oberösterreich

Zur Schule gehen soll trainiert werden

Jausenbrot, Federpenal und Heft in die Schultasche packen und ab in die Schule. Für Tausende Kinder ist das bald wieder Alltag. Damit am Schulweg auch nichts passiert, sollte trainiert werden. Am Montag erklärte der ÖAMTC, wie man seine Kinder am besten auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen kann.

Nicht nur einmal, sondern gleich öfters sollte man den Schulweg vor Schulstart mit den Kindern durchspielen, betont Harald Großauer, Landesdirektor des ÖAMTC OÖ. Denn Kinder haben aufgrund ihrer Größe ein eingeschränktes Blickfeld, noch langsamere Reaktionszeiten und können Geräusche noch nicht so gut zuordnen.

94 Unfälle

Immerhin 94 Unfälle mit Personenschäden gab es im vergangenen Jahr auf Oberösterreichs Schulwegen – 510 waren es österreichweit. Insgesamt vier Kinder starben. Eins davon in Oberösterreich nachdem es beim Aussteigen vom Bus auf die Straße lief.

Damit das Training der Realität so nah wie möglich kommt, sei es laut Marion Seidenberger, ÖAMTC-Verkehrspsychologin wichtig, zu Echtzeiten den Schulweg zu erklären. Auch die Öffis sollen dabei benutzt werden. Nach der Erklärung solle man das Kind auffordern, selbst das Gelernte zu schildern. Auch auf die Frage „Was ist wenn?“ sollte man Antworten haben. „Man soll einen Plan B entwerfen. Was ist zum Beispiel, wenn man den Bus verpasst“, sagt Seidenberger.

Mehr Staus vor Schulen

Denn weiß ein Kind nicht wie es reagieren soll, stellt das eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar: „Kinder sind aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen“, sagt Großauer. Zudem kommen heuer neue Herausforderungen auf die Kinder zu. „Wir glauben, dass dieses Jahr mehr Eltern ihre Kinder selbst mit dem Auto zur Schule fahren, um die Ansteckungsgefahr zu verringern“, sagt Seidenberger. Staus in Schulstraßen seien damit vorprogrammiert.

„Wir empfehlen, die Kinder etwas von der Schule entfernt aus dem Auto zu lassen“, sagt Seidenberger. Dabei soll die Schultasche griffbereit sein, damit das Kind „nicht hektisch, aber zeitsparend“ aussteigen kann. Und hat das Kind etwas gut gemacht, soll man auch loben.