Tötung von Escort-Dame: Polizei OÖ prüft eigenes Vorgehen
Von Petra Stacher
Eine Escort-Dame wurde am Sonntag von der Polizei tot in einer Wohnung in Ternberg (Bezirk Steyr-Land) aufgefunden. Doch wie nun ein Anwalt der Kronen-Zeitung berichtet, soll es trotz Anruf einer Freundin des Opfers erst Stunden später zum Einsatz der Polizei gekommen sein. Die Exekutive prüft nun den internen Vorgang.
Am Samstag soll der 34-jährige Tatverdächtige, für den mittlerweile Untersuchungshaft beantragt wurde, die Rumänin via Internet zu sich eingeladen haben. Laut Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft Steyr, das erste Mal. Was dann geschah ist noch Gegenstand laufender Ermittlungen. Der Beschuldigte zeige sich für den Tod der Frau verantwortlich. Nachdem der Verdächtige zunächst zu Motiv und Tathergang keine näheren Angaben machte, soll er laut Krone am Dienstag ein Geständnis in dem Fall abgelegt haben. Demnach sei der Streit um den Preis der Prostituierten völlig eskaliert.
Obduktionsergebnis
Das Opfer sei in Folge von "massiver Gewalteinwirkung" an ihrem eigenen Erbrochenen und Blut erstickt. Am Mittwoch soll der Verdächtige dem Haftrichter vorgeführt werden. Ermittelt wird wegen Mordverdachts.
Aufgefunden wurde die Frau schließlich am Sonntag. Eine Freundin meldete sich mit einer Vermisstenanzeige bei der Polizei, weil sie nichts mehr vom späteren Opfer gehört habe. Laut Vorwürfen eines Anwalts, hätte die Polizei auf diesen Hilferuf jedoch nicht reagiert.
Fahrer hat auf Dame gewartet
Wie er auch dem KURIER bestätigte, habe sich eine ehemalige Mandantin bei ihm gemeldet und um Hilfe gebeten. "Ein Fahrer, der die Frau zur Wohnung brachte, hat bereits um 2 Uhr Früh bei der Polizeiinspektion Garsten angerufen und gemeint, dass die Frau nicht mehr aus dem Haus kommt. Dann hat die Freundin des Opfers telefonisch eine Vermisstenanzeige bei der Polizei Garsten aufgegeben. Die haben das aber einfach auf die leichte Schulter genommen", so der Anwalt Manfred Arbacher-Stöger.
Gleich nachdem die ehemalige Mandantin ihn um Hilfe bat, hätte er es dann um 14 Uhr selbst bei der Polizeiinspektion vor Ort versucht. Ganz nach dem Motto "wird schon nichts sein", verwies ihn der diensthabende Beamte jedoch an das Landeskriminalamt. "Eigentlich wäre das die Aufgabe der Polizeiinsepktion Garsten, diesen Verdacht auf ein Gewaltverbrechen weiterzugeben", argumentierte Arbacher-Stöger.
Beim LKA stieß er schließlich auf ein offenes Ohr. "Danach ging alles Schlag auf Schlag und die Cobra hat die Wohnung gestürmt", lobt er deren Arbeit.
Mordwohnung gestürmt
Von der Landespolizeidirektion OÖ heißt es: "Wir werden diesen Vorwurf intern prüfen. Mehr können wir dazu noch nicht sagen." Zu den Aussagen des Anwalts könne man deshalb noch keine Auskunft geben. Wann die internen Ermittlungen abgeschlossen sein werden, ließ man offen. Bei der Polizeiinspektion Garsten kann man auf KURIER-Anfrage keine Auskunft zu dem Fall geben.