Raus aus den Ferien, die Schule in Oberösterreich beginnt
Von Petra Stacher
Schöne Sommerferien gehabt? Tja, jetzt sind sie vorbei. Denn auch im Westen des Landes – in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten und Oberösterreich – läuten am Montag wieder die Schulglocken. Ganz entspannt blicken jedoch wohl weder die Eltern noch die Lehrer auf die nächsten Monate. Ist es wegen Corona doch kein Schuljahr wie jedes andere.
Präsenzunterricht sei das große Ziel, kündigte die oberösterreichische Bildungslandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) am Freitag in einer Pressekonferenz an.
Impfung als Garant
Insgesamt starten in OÖ 1.862 Schulen in das erste Semester. „Der heurige Schulstart ist ein anderer, aber sicherer als im Vorjahr“, sagt Haberlander. Schulschließungen möchte man unbedingt vermeiden. Ein erweitertes Testangebot, Luftfilter, Masken und Impfungen für die höheren Jahrgänge, sollen dem vorbeugen. „Die Impfung schützt, sie schützt jede und jeden Einzelnen von uns – und damit uns alle.“ Besonders erfreulich sei es deshalb, dass man beim Lehrpersonal eine Durchimpfungsrate von 78 Prozent habe.
Zudem werde es für die ersten drei Schulwochen eine sogenannte Sicherheitsphase geben (siehe Infobox).
Drei Wochen
Um sicher zu gehen, gibt es in OÖ für die ersten drei Schulwochen eine „Sicherheitsphase“. Die sieht wie folgt aus.
Masken
Außerhalb der Klassen- und Gruppenräume gilt für alle Personen die Maskenpflicht.
Testen
Zudem werden alle Schüler drei Mal pro Woche getestet, davon mindestens einmal mittels PCR-Test. Lehrkräfte sowie das Verwaltungspersonal testen sich ebenfalls dreimal pro Woche. Nicht geimpftes Personal muss einen PCR-Test von außen mitbringen.
Abmeldungen
Nicht alle Eltern wollen das aber für ihre Kinder. 1.329 Schüler sind in OÖ heuer von der Schule abgemeldet. In ganz Österreich sind es bereits über 5.500 – so viele wie noch nie zuvor. In OÖ sind rund ein Drittel davon Volksschulkinder, die in den häuslichen Unterricht wechseln.
Oberösterreichs Bildungsdirektor Alfred Klampfer appellierte deshalb noch einmal an die Eltern: „Ich möchte auch zu bedenken geben, dass man den Kindern und Jugendlichen hier wichtige soziale Kontakte nimmt.“ Zudem machte er darauf aufmerksam, dass das Bilden von Lerngruppen außerhalb der Schule verboten sei. „Die Begrifflichkeit ,häuslicher Unterricht’ an sich stellt schon unzweifelhaft klar, dass er Zuhause stattzufinden hat“, sagt Haberlander.
Digitalisierung
Die Bildungslandesrätin informierte anschließend auch über Veränderungen in den Schulen selbst. So werde die Digitalisierung im Zuge des Acht-Punkte-Plans des Bildungsministeriums weiter vorangetrieben. Als nächster großer Schritt steht hier die Ausgabe der digitalen Endgeräte für die 5. und 6. Schulstufen an. Auch werden künftig Lehrkräfte vermehrt fortgebildet, um sie für die Digitalisierung fit zu machen.
Für jene Schüler, die beim Lernstoff – auch aufgrund des Distance Learning des vergangenen Jahres – hinterherhinken, soll Förderunterricht zur Verfügung stehen. 265 zusätzliche Dienstposten werden an oö. Pflichtschulen ab Montag dafür eingesetzt, sagte Haberlander.