Nach Mord mit Schneestange: Verdächtiger als zurechnungsfähig eingestuft
Ein 18-Jähriger, der Mitte Februar eine 19-Jährige in Oberösterreich mit Schneestangen tödlich verletzt haben soll, ist laut psychiatrischem Gutachten zurechnungsfähig, aber gefährlich. Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des ORF Radio Oberösterreich. An Schizophrenie, wie er immer behauptet habe, leide der junge Mann nicht, er habe aber eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.
Die Entscheidung über eine Anklageerhebung - ermittelt wird wegen Mordverdachts - wird laut Ulrike Breiteneder von der Staatsanwaltschaft Linz noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da u.a. noch ein gerichtsmedizinisches Gutachten ausständig sei und auch Spuren noch fertig ausgewertet werden müssten. Mit dem nun vorliegenden psychiatrischen Gutachten erscheint es aber sehr wahrscheinlich, dass die Staatsanwaltschaft im Falle einer Anklage neben einer Strafe auch die Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragen wird.
Bereits jetzt beantragt hat die Staatsanwaltschaft, dass die sogenannte "vorläufige Unterbringung" des 18-Jährigen in eine Untersuchungshaft umgewandelt wird. Stimmt der Haft- und Rechtsschutzrichter dem zu, würde der Verdächtige von einer medizinischen Einrichtung in eine Justizanstalt verlegt.
Der Beschuldigte und das Opfer waren auf dem Heimweg von einem Casinobesuch in Tschechien in Streit geraten, weil der 18-Jährige noch einmal zurückfahren und weiterspielen, seine Begleiterin aber nach Hause wollte. Nach bisherigen Ermittlungsergebnissen kam es zu einem regelrechten Kampf, bei dem die Schülerin noch mit dem Auto flüchten wollte, aber in einer Schneewechte stecken blieb.
Leiche auf Forstweg entdeckt
Der Bursch soll sie daraufhin mit zwei Schneestangen traktiert und auf sie eingetreten haben. Sonntagfrüh fand ein Autofahrer die Leiche der Schülerin auf einem Forstweg im Gemeindegebiet von Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung).
Der 18-Jährige wollte am Tag nach der Tat offenbar seine und die Jacke des Opfers - beide mit Blut bespritzt - entsorgen und den kaputten Spiegel seines Autos kaschieren. Schließlich gestand er aber seinem Bruder die Tat, der die Polizei informierte.