Chronik/Oberösterreich/Linz

Mariendom Linz: Arbeiten für Zubau am Domplatz starten

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Nächstes Jahr feiert der Linzer Mariendom, die größte Kirche Österreichs, sein 100-jähriges Jubiläum. Am kommenden Montag starten die Bauarbeiten für den neuen Begegnungs- und Willkommensraum, der am Domplatz an die Kirche angebaut wird.

 Die Architektur des rund 120 Quadratmeter großen Raumes öffnet sich ebenerdig und barrierefrei Richtung Domplatz. Er soll zum Besuch des Gotteshauses einladen.

Der Willkommensraum bietet unter anderem Platz für das Domcenter, welches als Informationsdrehscheibe des Mariendoms eine wichtige Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher darstellt.

Neuer Treffpunkt am Domplatz

Es dient als Treffpunkt für Domführungen, Kartenverkaufsstelle und als Empfangsbereich für Veranstaltungen im Dom und am Domplatz, erläutert die Diözese Linz in einer Aussendung: "Der neue Raum verknüpft Stadt- und Kirchenraum und wird als Ort der Begegnung und des Dialogs dienen sowie zur Diskussion kirchlicher und gesellschaftlicher Zukunftsthemen einladen."

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Kulturerbe digital verfügbar 

Vor allem aber bieten der neue Raum und die damit einhergehende geänderte Zugangssituation die Gelegenheit, wichtige Inhalte zu den sakralen, liturgischen, pastoralen und (bau-)kulturellen Dimensionen des Mariendoms in analoger, aber auch digitaler Form zu vermitteln und zugänglich zu machen.

Mittels einer zweigeschoßigen, begehbaren Ausstellungsarchitektur in der Turmhalle Ost können die Besucherinnen und Besucher die Gemäldefenster, für die der Dom berühmt ist, aus einer ungewöhnlichen Perspektive erleben.

"Unser Ziel ist es, Interessierten nicht nur eine zeitgemäße Art der Raum- und Objektpräsentation, sondern durch die Schaffung von virtuellen Erlebnissen auch einen echten Mehrwert zu bieten", erklärt Dombaumeister Michael Hager. "Besondere Objekte wie beispielsweise der Domschatz mit dem berühmten Blümelhuber-Schlüssel, die derzeit aus konservatorischen Gründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, können dann orts- und zeitunabhängig, barrierefrei und vielschichtig präsentiert werden."

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In einem ersten Schritt werden derzeit historische Originaldokumente, wie beispielsweise Pläne von Dombaumeister Vincenz Statz aus dem Jahr 1866, erste Skizzen zur Gestaltung der Gemäldefenster aus dem Kapellenkranz oder auch Korrespondenz aus der Zeit des Dombaus sorgsam gesichtet, kategorisiert, mit Hilfe von Metadaten in eine Datenbank katalogisiert und mittels Hightech-Scanverfahren bildgebend verarbeitet.

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Dombaumeister Hager erklärt: "Der Mariendom verfügt über eines der größten vollständig erhaltenen Planarchive von Sakralbauten weltweit. Das ist eine Besonderheit und ein echter Schatz, den wir als kulturelles Erbe für unsere Nachwelt erhalten müssen."

Der neue Raum und die damit einhergehende geänderte Zugangssituation bieten ab kommendem Jahr eben diese Gelegenheit, wichtige Inhalte zu den sakralen, liturgischen, pastoralen und (bau-)kulturellen Dimensionen des Mariendoms in analoger, aber auch digitaler Form zu vermitteln und zugänglich zu machen.

Die Grundlage für diese weiterentwickelte und zeitgemäße Form der Kunst- und Kulturvermittlung bildet ein Digitalisierungskonzept, das aktuell in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Ars Electronica Center und dem Bundesdenkmalamt umgesetzt wird.